Ich kann es nicht verkneifen auch noch
meinen Senf zum Thema beizusteuern. Um es vorweg zu nehmen, ich habe es bis
heute nicht geschafft in den Top-Ten der Reichsten der Reichen erwähnt zu
werden. Zerknirscht muss ich mich damit abfinden, nicht mal den letzten Platz
der 300 Milliardäre/Millionäre erreicht zu haben. Irgendetwas lief da schief.
Also das war so. Mein Grossvater entschloss sich als meine Mutter noch ein
kleines Mädchen war, nach Amerika auszuwandern und die Familie nachkommen zu
lassen. Anfangs erhielt meine Grossmutter noch einige Briefe, dann war Schluss.
Grossvater war verschollen. Grossmutter und meine Mutter haben die Hoffnung
aufgegeben nochmal etwas von diesem Auswanderer zu hören. Dabei hörte man immer
wieder von Tellerwäscherkarrieren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Also
nur eine Frage der Zeit, dass ein Schreiben von einer Anwaltskanzlei eintrifft
und Grossmutter und meine Mutter, inzwischen verheiratet mit meinem Vater einen
Konzern, ein Hotelimperium oder schlicht und einfach mehrere Ölfelder erben,
das Grossmutter meine Mutter, meinen Vater und mich in den illustren Kreis der
300 Reichsten in der Schweiz katapultiert hätte. Die Jahre vergingen und weit
und breit kein Schreiben aus den USA. Wie gesagt, etwas lief da gewaltig schief
und Kobold´s Milliardären Karriere, sprich Sohn aus reicher Familie im Eimer!
Und ich denke schmunzelnd zurück an
graue Vorzeiten. Langjährige Ausbildung, kein Geld für teure Klamotten, Essen
im Restaurant, kulturelle Veranstaltungen, Ferien, eigene Wohnung, geschweige
denn für ein Auto. Anschliessend an die Ausbildung 50-Stunden Wochen, 2 Wochen
Ferien, nicht ganz billige permanente Weiterbildung und dann eine
Familiengründung.Als junge
Familie zu dritt und dann zu viert, wiederum Geldmangel, alte
Zweizimmerwohnung, Ferien in der Regel zu Hause auf Balkonien oder Luxus pur,
im alten, nicht ganz wasserdichten Zelt irgendwo in unserem „Alpenländli“ und
dann als Krönung -- Kauf eines altersschwachen angerosteten Kleinwagens. Aber wir
waren gesund, glücklich und zufrieden!
Nun,
die Investitionen in meine Ausbildung mit entsprechender Karriere zahlten sich
langsam aus. Eigenheim und Beschaffung von Dingen, von denen wir früher nur
träumen konnten lagen im Bereich der Möglichkeiten. Und jetzt geniessen wir die
dritte Lebensphase und ich bin mir nicht so sicher ob wir diese Phase auch
geniessen würden, wäre Grossvater wieder aufgetaucht und hätte Grossmutter und meine
Mutter über Nacht zur Milliardärinnen gemacht.
Der
langen Rede kurzer Sinn – mir ist das Vermögensranking der „BILANZ“ völlig
„Wurscht“ und ich möchte mit niemandem tauschen.
Kobold