Ergänzung zu:
Marcel Salathé will App erweitern: QR-Codes, die jeder bei Events mit der App scannt, statt Anwesenheitslisten, um Superspreader-Events zu erkennen
https://www.beobachter.ch/fore….html?childToView=225430#
App "Notify Me": Alternative zu Gästelisten privater und
Ergänzung der Listen öffentlicher Veranstaltungen und der
Gastronomie
"Ubique
Innovation", die Entwicklerin der SwissCovid App, lanciert eine
App namens "Notify Me". Statt auf einzelne Begegnungen ist
die neue App auf Veranstaltungen ausgerichtet.
Die App erlaubt
es Veranstaltern öffentlicher oder privater Anlässe via Web-Browser
einen QR-Code zu generieren, der dann ausgedruckt oder mittels
Bildschirm am Eingang platziert wird und den die Gäste mit ihrem
Smartphone scannen können. Erhält einer der Gäste ein positives
Covid-19-Testergebnis, kann der Veranstalter die übrigen Besucher
via diese App benachrichtigen.
Wenn jedoch
Gästelisten vorgeschrieben sind müssen diese weiterhin - parallel
dazu - verwendet werden.
Hintergrund sind
schon länger bekannte wissenschaftliche Einsichten über die
Verbreitung von SARS-CoV-2 im Zusammenhang mit seiner deutlichen
"Überdispersion": Demnach bringt die gezielte Eindämmung
ganzer «Cluster» eine grössere Wirkung als das Aufspüren von
einzelnen Infektionen. Man weiss schon länger, dass die meisten
Infizierten kaum jemanden anstecken. Aber: Einige Wenige können
hochansteckend sein und in geeigneten Situationen als Superspreader
sehr viele Menschen infizieren. In geschlossenen Räumen kann dies
über grössere Distanzen passieren. Epidemiologen gehen davon aus,
dass bei Sars-CoV-2 zwischen 10 und 20 Prozent der Infizierten für
80 Prozent der Infektionsfälle verantwortlich sind. Und diesem
Umstand werden die bisherigen Corona-Warn-Apps mit ihren einfachen
Blutooth-Abstandsschätzungen nicht gerecht.
Das Bundesamt für
Gesundheit (BAG) ist in "Notify Me" nicht involviert. "Es
handelt sich um ein Projekt von Ubique und der EPFL. Im erwähnten Projekt haben wir aktuell aber keine
aktive Rolle", zitiert Watson einen Sprecher des BAG.
Mehr dazu hier:
https://www.netzwoche.ch/news/…na-clustern-an-den-kragen
und
https://www.watson.ch/digital/…egen-superspreader-helfen
Viel zuverlässig
für alle Arten von Zusammenkünften wäre jedoch der Einsatz einer
solchen App samt zentraler Datenspeicherung:
Es kann rasch
erkannt werden, an welchen übereinstimmenden Orten und Zeiten sich
mehrere positiv Getestete in den letzten 7 Tagen aufgehalten haben.
Das sind dann höchstwahrscheinlich Orte und Zeitpunkte von
"Super-Ansteckungs-Ereignissen" der letzten Tage. Es
könnten dann all jene zu Tests eingeladen werden, die sich ebenfalls
dort aufgehalten haben. Das setzt jedoch voraus, dass die
Bewegungsprofile der letzten 7 Tage aller positiv Getesteten zentral
gespeichert und ausgewertet werden. Das ist mit unserem heutigen
Datenschutzverständnis jedoch unvereinbar.