oytenkratos
Praktikus hat in seinen Arbeitspapieren mehrere Anordnungen beschrieben, bei denen eine Druckübersetzung / Druckverstärkung eine Rolle spielt.
Dem Hydraulischen Widder hat er sich etwas mehr zugewendet.
Den Vorteil des Widder gegenüber der Lambachpumpe sieht er darin, dass der Widder von Grund auf weniger Verlustfaktoren aufweist.
Der Widder hat fast keine beweglichen Teile. Genauer, eigentlich nur das Fluid und die Ventile.
Alles in Allem eine recht einfache und langlebige Konstruktion ist. Und theoretisch kaum Wartung braucht.
Und der Zweite wesentliche Punkt, der seiner Ansicht nach wichtig ist, ist, dass der Widder die kinetische Energie als Antrieb nutzt.
In seinen Papieren beschrieb er ein System (Apparatur) das eigentlich nur mit dem Funktionsprinzip des Widders funktioniert. Also Prinzip "Lambach" geht da nicht.
Jedenfalls ist er der Meinung, dass mit einer anderen Anordnung die Leistung des "Widders" deutlich gesteigert werden könne. Hat aber mit den ursprünglichen Konstruktionen eines Widders nur noch wenig zu tun.
Ich würde eigentlich ganz gern dieses Ding als Funktionsmodell bauen, aber ich scheue das Gleiche wie Praktikus.
In einem Widder wird die Kinetische Energie des Fluids praktisch schlagartig umgelenkt. (Richtungsänderung). Das Fluid im Steigrohr wird gepulst.
Bei diesem Pulsen im Steigrohr treten kurzzeitig recht hohe Drücke auf. Darf man nicht unterschätzen. Selbst bei herkömmlichen Widdern hat man Drücke von bis zu 60 Bar gemessen.
Die Berechnung der auftretenden Drücke ist sehr komplex. Er und ich sind dazu nicht in der Lage.
Der Grundzusammenhang ist aber recht einfach. Je schneller das Fluid im Fallrohr fliesst, desto stärker fallen die Druckschläge aus.
Materialstärken im eigentlichen Widder und im Steigrohr müssen diese Kräfte auffangen können. Sonst fliegt uns das Ding ganz unpfleglich um die Ohren. 
Jedenfalls ist uns das zu heikel, dass wir da aufs Geratewohl etwas praktisch experimentieren.
Bei der von Prakticus skizzierten Anordnung gibt es noch ein weiteres heikles Problem.
Und das hat etwas mit dem eigentlichen Zweck der ganzen Anordnung zu tun. Da geht es eigentlich nicht mehr um eine einfache Wasserpumpe. Und ist auch wesentlich komplexer als ein herkömmlicher Widder.
Damit diese Anordnung den eigentlichen Zweck erfüllen kann und da auch die zu erwartende Leistung erbringen kann, müssen die Druckschläge zeitlich sehr optimiert erfolgen. Etwas genauer ausgedrückt: Das System muss recht exakt oszillieren können. Und das sehr nahe an der Eigenresonanz. Gerät es aber richtig in Eigenresonanz, dann zerlegt sich das System selbst.
Dass diese Gefahr sehr real ist, wissen nicht nur gewiefte (Maschinenbau-) Ingenieure, sondern auch gewisse Rockmusiker zu Zeiten von Jimi...
Da war dann das Geheul anders gross. Nachdem sie es Jimi nachmachen wollten und kurz darauf im Laden standen, um nen neuen Verstärker zu kaufen....
