hallo @Millefleur
[Meine Nieren wurden sehr gut untersucht, inkl. Cortisolspiegel. Alles bestens bis auf eine kleine Abweichung des Renin/Aldosteron. Dafür habe ich Aldactone bekommen welches ich sehr schlecht vertragen habe. Die Abweichung ist auch zu klein um relevant zu sein.]
- von welcher abweichung sprechen wir hier?
das renin-angiotensin-aldosteron system ist ziemlich massgeblich am blutdruck beteiligt, in der regel liegt dann aber auch eine elektrolytstörung vor. welche grundsätzlich auch muskelkrämpfe auslösen kann, jedoch wäre es in ihrem falle etwas seltsam weshalb nur ein bestimmter muskel probleme verursacht. es sei denn, es liegt dort eben noch lokal eine reizung vor und da der sartorius über das hüftgelenk geht, wäre meine vermutung, dass durch das implantieren (wir reden von einem kompletten hüftgelenksersatz mit hüftschaft-integration in den oberschenkelknochen und pfanneneinsatz ins becken oder?) der muskel am abgesägten oberschenkel reibt... das ist geometrisch bei einem hüftgelenksersatz nicht so schön glatt gelöst wie die natur uns gemacht hat. in dem falle würde ich aber auch eine lokale entzündung vermuten und schmerzen. die schmerzen haben sie wie sie sagen, da diese nach einem dieser vorfälle jeweils tage bis wochenlang erhalten bleibt.
- können sie diesen schmerz etwas genauer beschreiben, der dann bleibt? ist er dumpf oder stechend, strahlt er aus oder ist er lokal begrenzt, konstant oder wechselhaft?
da ihnen mehrere orthopäden gesagt haben, dass die prothese nicht richtig sitzt bzw. nicht ideal platziert sei würde ich das doch nicht als ursache ausschliessen für diese schläge. zumindest nicht solange es nicht verifiziert werden konnte.
- können sie zur "nicht idealen" platzierung etwas mehr informationen geben?
--> ist seit der op ein bein länger als das andere?
--> sitzt die pfanne zu tief, zu wenig tief oder in einem ungünstigen winkel?
--> sitzt der hüftschaft in einem ungünstigen winkel?
[Der "elektr. Schlag" ist so schlimm weil er unerwartet kommt oder hoffentlich kam. Der Schmerz bleibt dann tage- manchmal sogar wochenlang und wird ausgelöst durch die kleinsten Bewegungen welche ich natürlich tunlichst versuche zu vermeiden. Ohne Hilfsmittel ist ein Gehen dann nicht möglich. Rheumacreme, heisse Bettflasche oder das feste Einbinden des Oberschenkels und Ruhigstellung verschafften mir jeweils etwas Linderung. Weil da die Angst immer im Nacken sass wieder zu stürzen, dauerte der Prozess jeweils zwischen 4 bis 7 Wochen. Zweimal bin ich beim normalen Gehen auf der Strasse gestürzt. Seit 10 Jahren besteht deshalb mein Leben aus dem Gehen von 20 Metern an einem kleinen Transportwagen bis zum Auto, der Autofahrt bis ins Einkaufszentrum, wenn möglich auf einen Parkplatz gleich neben den Einkaufswagen und dem Festhalten an diesem Wagen und dem dadurch sicheren Einkauf. Kein Waldspaziergang, kein Einkaufsbummel in der Stadt, keine Ferien. Der Musculus Sartorius ist, so stets in den Tiefen des WWW. geschrieben, derjenige Muskel welcher eben genau so wie ein "elektr. Schlag" reagieren kann. In der Physio haben wir auch gemerkt, dass dieser Sartorius auf gewisse Übungen schlecht anspricht. Also ist meine Hoffnung jetzt gross, dass wir den Übeltäter gefunden haben. Aber sicher bin ich erst ca. in einem Jahr. Es gibt leider kein bildgebendes Verfahren um Festzustellen wann und weshalb dieser Muskel zuschlägt.]
die einschränkungen, die sie in kauf nehmen finde ich schon recht markant!
- mit der bildgebung könnte man eine allfällige, grössere entzündung sichtbar machen. ein mri kommt aber aufgrund des gelenksersatzes eigentlich nicht in frage, also nicht wegen der magnetisierung (hierfür sind die materialien in der regel kompensiert) oder der erwärmung sondern eher wegen der störung im bilde, was das umliegende gewebe überlagert. und mit dem ct sieht man entzündungen erst gut, wenn diese massiv sind und sich raumforderungen eingestellt haben, was bei ihnen nicht der fall sein dürfte.
fraglich ist für mich immernoch in wiefern die sache mit dem "schlagenden" muskel mit dem blutdruck zusammenhängt. es wäre natürlich auch möglich, dass diese beiden dinge zwar fast gleichzeitig angefangen haben aber eine unterschiedliche ursache haben.
eine theorie, die aber beides berücksichtigen würde, unter der annahme dass der muskel gereizt ist bzw. wird, ist die einer elektrolytverschiebung (aus welchem grunde auch immer). auch wenn sie sagen, dass die blutwerte i.o. sind, heisst das nicht, dass sie auf eine leichte verschiebung - die noch im rahmen der norm liegt - nicht schwer reagieren.
hierzu hätte ich einen einfachen versuch, den sie durchführen können und der bei einer gesunden person eigentlich auch keine nebenwirkungen hervorbringt. und zwar wäre das die einnahme einer einfachen elektrolytlösung über einen zeitraum von ca. 2 wochen. 2 präparate, die sie rezeptfrei und recht günstig in der apotheke kaufen können heissen elotrans oder normolytoral. bei elotrans haben sie das bessere preis leistungsverhältnis aber manchen leuten schmeckt normolytoral besser.
hier nehmen sie jeden tag 1-2 beutel aufgelöst in wasser zu sich und achten darauf, ob und wie sich ihr blutdruck verändert. falls ihnen schlecht werden sollte oder sie andere beschwerden haben, unbedingt keine weiteren lösungen mehr konsumieren.