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    Silberpudel

    Wenn wir vorwärts machen wollen mit der Gleichberechtigung, sollten wir das Eine tun und das Andere nicht lassen. In Sachen geschlechtergerechte Sprache habe ich auch so meine Mühe, vor allem seitdem alle Arten geschlechtlicher Identitäten abgebildet werden sollen. Aber auch ein mühevoller Entwicklungsprozess kann ein guter und nötiger Entwicklungsprozess sein.

    Ob sich ein Kandidat oder eine Kandidatin im Nachhinein als nicht geeignet erweist, hat mit dem Geschlecht wieder nichts zu tun, sondern mit der Kompetenz der Person. Fies ist, wenn man Versagen bei einer Frau auf ihr Frausein schiebt. Damit müssen wir aufhören, das ist ein bösartiges Unterdrückungsinstrument. Davon darf sich niemand abhalten lassen, weiterhin gleich viele Sitze für beide Geschlechter zu verlangen.

    Menschen werden aufgrund ihrer Merkale diskriminiert oder privilegiert, das weibliche Geschlecht ganz besonders und weltweit. Wenn man für die Gleichberechtigung der Geschlechter argumentiert, argumentiert man ja nicht gegen die Gleichberechtigung aller Menschen. Ich fände es sehr gut, mehr Diversität ins Parlament zu bringen. Aber das ist ein Haifischbecken, wo kein gemeinsames, lösungsorientiertes Politisieren sondern ein Kampf um Macht und Interessendurchsetzung stattfindet.

    Wenn Sie andeuten, wer bei den Sozis mitmache, dem mangle es aus Ihrer Sicht an Verstand, es sei denn, er sei noch jung, dann ist diese Andeutung sehr wohl eine Wertung.

    Silberpudel

    Wo beginnt denn für Sie die Gleichberechtigung und was beinhaltet sie? Stören Sie sich nicht daran, wenn in der Sprache die Dominanz des männlichen Geschlechts weiterhin zementiert wird - haben Sie sich über die Konsequenzen daraus Gedanken gemacht?

    Natürlich ist das Wichtigste, dass die KandidatInnen gute PolitikerInnen sind. Wenn Ihnen ihre Ansichten nicht gefallen, sind sie für Sie eben keine guten PolitererInnen. Das Geschlecht spielt diesbezüglich keine Rolle, das sehe ich ganz wie Sie. Hingegen ist es für das Gremium "Bundesrat" relevant, ob beide Geschlechter gleichermassen vertreten sind oder nicht. Es ist wichtig, dass wir uns dazu bekennen, dass es auch in der Politik Frauen in gleicher Zahl braucht wie Männer. Gleichberechtigung kann bei der Ämterverteilung als einfache Arithmetik-Aufgaben betrachtet werden: Hälfte Männer, Hälfte Frauen. Das wäre nun wirklich zu schaffen, wenn wir nur wollten.

    Gerade läuft wieder ein sehr typisches Theater, wie ich es schon zig mal erlebt habe, wo es um die Gleichberechtigung der Frau geht. Weil die SP nur weibliche Kandidatinnen für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga aufstellen will, argumentiert man laut entrüstet, dass es um Kompetenz und nicht um das Geschlecht gehe. Dabei ist Kompetenz selbstverständliche Voraussetzungen, um überhaupt für die Wahl aufgestellt zu werden. Kompetent muss jeder und jede BundesratskandidatIn sein. Warum ist es schlimm, dass die SP die Wahl einer Frau sicherstellen will? Es finden sich genügend kompetente Frauen in ihren Reihen. Fordern wir nicht seit jeher, dass der Bundesrat die Zusammensetzung der Schweizer Bevölkerung abbilden soll? Diese besteht aus leicht mehr als 50% Frauen. Da ist es doch vernünftig und legitim, dafür zu sorgen, dass im Bundesrat mindestens wieder drei Frauen sitzen neben den vier Männern. Wo ist das Problem? Schliesslich achtet man ja auch darauf, dass die Sprachregionen fair vertreten werden. Der Schaffhauser ruft auch nicht wütend aus, weil einem Westschweizer der Vortritt gegeben wird, um die Quote der Sprachregionen zu halten. Aber bei einer Frauenquote schreien viele wieder Zeter und Mordio. Diese Debatte ist so irrational und unehrlich, ja ich möchte fast sagen, sie ist abgedroschen und dumm. Entweder will man Gleichberechtigung, dann handelt man konsequent so, dass Frauen gleichermassen Einfluss nehmen können wie Männer, oder man will keine Gleichberechtigung. Dann soll man aber auch dazu stehen und nicht so tun, als gäbe es gute Gründe gegen gezielte Massnahmen für gleich viele Frauen wie Männer in Machtpositionen.

    Wir wir CO2 in grossem Stil aus dem Meer holen können, kann ich leider nicht sagen. Das übersteigt meine technischen Kompetenzen. Doch haben wir viele schlaue Köpfe! Gerade hier in der Schweiz. Diese sollten sich auf diese Aufgabe stürzen, d.h. dafür bezahlt werden. Ich bin grad nahe am Fluchen.... Sie sagen es nämlich ganz richtig, so viel Geld wird unsinnig ausgegeben, doch diese überlebenswichtige Aufgabe überlässt der Staat dem Zufall. Vielleicht nimmt sich ihr ein Wissenschaftlerinnenteam hier, ein Bastler da oder ein Startup dort.


    Ich träume davon, dass ein nationales oder gar internationales Programm gestartet wird. Ein Thinktank, ein Wettbewerb der besten Ideen mit den besten Fachleuten und natürlich ein angemessen grosser Fördertopf, um mit der Umsetzung loszulegen. Ziel wäre nichts weniger als ein grundlegender Umbau in der Energieversorgung.

    Stattdessen wird die Energieversorgung gewinnorientierten Unternehmen überlassen, welche ganz andere Ziele verfolgen.


    Mit "unsere Generation" war ich ungenau. Eigentlich meinte ich alle Menschen, welche JETZT in dieser Welt leben, alle Menschen, jung und alt. Eine Generation wird ja meist in engerem Sinn verstanden. Selber gehöre ich zur älteren Generation unter den Erwerbstätigen, also noch keine 65.


    Ich denke nicht, dass die Passivität in der Gesellschaft auf Dummheit zurückzuführen ist. Eher ist es Sattheit und Wohlstand, Trägheit oder Angst, Bequemlichkeiten aufgeben zu müssen. Auch kämpfen viele Menschen im Alltag mit Problemen, die ihnen viel näher sind. Viele mögen denken, sie könnten selber ja nichts zur Energieversorgung beitragen und delegieren die Aufgabe an den Staat. Wir leben zwar in einer Demokratie, politisch engagiert ist aber nur eine Minderheit. Wer keine wissenschaftliche Ausbildung hat, kann sich eine exponentielle Entwicklung schwer vorstellen. In der Regel macht der Mensch lineare Prognosen aufgrund der vergangenen Erfahrungen. Dass der Klima-Katastrophen-Zug so rasant an Tempo zulegen und ruck zuck in die Wand rasen wird, das können sich wenige vorstellen. Auch darum sehen viele die Dringlichkeit des Handelns nicht. Dummheit ist das nicht, es ist leider die Norm.


    Jetzt, wo der Blackout droht, ist das Problem den Menschen plötzlich näher, der Prognose-Zeitraum umfasst bereits den kommenden Winter. Das ist konkret.


    Was mir aber nicht in den Kopf gehen will ist, dass unsere Regierung das Problem Klimawandel nur halbherzig angeht. Wozu haben wir eine Regierung, wenn diese nicht adäquat auf Bedrohungen reagiert?

    Salzwasserbatterien sind sehr interessant! In der CH gibt es einen Unternehmer (in Meiningen), der sie auf den Markt bringen will. Warum das sooo viele Jahre dauert, weiss ich nicht, bin nicht Ingenieur. Noch sind diese Batterien sehr teuer. Das mag der Grund sein, warum sie noch kaum eingesetzt werden. Es wirkt, als wären sie noch im Experimenalstadium.

    oytenkratos: Unsere Generation ist jetzt am Drücker. Machen wir was draus. Ich glaube an die Innovationskraft der Menschheit. Wenn nur der gemeinsame Wille da ist, etwas zu schaffen, dann schaffen wir viel. Beeindruckend war z.B., wie schnell eine Impfung gegen Covid geschaffen wurde. Gut, es gab da auch Leerläufe und der grosse Irrsinn ist - wie immer im Kapitalismus - dass sich ein paar wenige dumm und dämlich verdienen dürfen an den Impfstoffen, die die ganze Menschheit zum Überleben braucht. Wir rasen auf den Klimakollaps zu. Darum gilt es aufzuwachen, Schlafende zu wecken und unser Innovationspotenzial einzusetzen. Schaffen wir das nicht, dann zeichnet unsere oder eine nachfolgende Generation aus, dass sie beim Ende der Menschheit dabeisein "durfte".


    Was wäre wenn....

    wir z.B. alle Autobahnen mit transparenten Solarpanels überdachen und auf der sonnenzugewandten Seite mit Hochleistungspanels einwandern würden? Diese Fläche steht zur Verfügung. Die Anwohner wären dankbar, wenn die Autobahn dadurch aus der Landschaft "verschwinden" und sie sie nicht mehr hören müssten. Klar wäre das teuer, gleichzeitig ein enormer Gewinn mitten im dicht besiedelten Mittelland. Autobahnen nehmen viel Raum ein, den man intelligenter und zum Wohl aller nutzen könnte. Auch wäre der Strom genau da, wo er gebraucht wird, nämlich im Mittelland. (Und die Decke aus Solarpanels würde den Asphalt beschatten, was im Hochsommer zu kühleren Temperaturen führen würde). Auf Eisenbahnstrecken könnte man ebenfalls die senkrechten Panels stellen. Anders sieht es in den Bergen aus. Dort gleich ganze Hügelketten mit Panels zuzupflastern dünkt mich grenzwertig. Da gefällt mir die Idee mit den Stellwänden auf der Alp, welche zudem eine Funktion übernehmen können, besser. Auch Ställe auf der Alp könnte man so konzipieren. Doch wenn solche Solaranlagen auf der Alp zur Notlösung für den Winterstrom beitragen, würde ich diese Kröte schlucken. Meine Fähigkeit zum Kröten-schlucken ist allerdings begrenzt, d.h. zu viele solcher Anlagen in unseren Bergen sind unverdaulich.


    Wir müssten uns trauen, viele kreative und schlaue Projekte zu realisieren und uns so einer gut integrierten Lösung anzunähern, statt mit der grossen Kelle anrichten zu wollen. Es bräuchte eine echte Förderung solcher Projekte!!

    Habe mich in dieser Frage bisher zurückgehalten, weil ich zu wenig Ahnung habe vom Werkzeugkasten eines Forums. Ich denke, das geht vielen anderen auch so. Wenn man keine Ahnung hat, schweigt man besser?


    Mich nervt das auch und ich frage mich, warum die Administratoren das nicht in den Griff bekommen. Böse Absichten habe ich ihnen bisher nicht unterstellt, eher Nachlässigkeit, weil andere Aufgabenbereiche vorgezogen werden müssen.

    rodizia: Die Diskussion war eine Strecke lang "verhunzt", wurde aber glücklicherweise durchgetragen von Ihnen und anderen ernsthaften ForenteilnehmerInnen. Danke dafür!


    Nähern wir uns einer Antwort? Wenn das nur so einfach wäre. Es gibt in dieser Frage nicht einfach eine Antwort. Ich höre einerseits die Antwort: "Der Zug ist abgefahren, das Ökosystem ist nicht mehr zu retten." Andererseits kann man doch auch einiges lesen und lernen über Lösungsansätze. Tun wir weiterhin genau dies; diskutieren, Ideen von Lösungsansätzen streuen und im besten Fall im Leben ausserhalb des Forums an solchen Lösungen mitarbeiten. Danke auch an alle für die Beispiele, wie andere Länder mit erneuerbaren Energien und CO2-Ausstoss umgehen!


    Greta Thunberg will die Klimawende. Sie ist unglaublich. Ich denke, es wird viel mehr Radikalität ihres Formates brauchen als "nur" das gemeinsame Nachdenken in einem Forum. Gleichzeitig scheint sich der Gegenwind gegen Forderungen der KlimaaktivistInnen inzwischen formatiert zu haben und bläst radikalen Klimakämpfern gut organisiert entgegen. Der Mensch ist des Menschen Wolf, sagte mal jemand. Statt als starkes Wolfsrudel gemeinsam in eine Richtung zu arbeiten, zerfleischen wir uns gegenseitig.

    Ihr Freund ist in einer schwierigen Situation, für die es verschiedene Gründe geben kann. Ihre Trauer darüber ist verständlich. Gut und wichtig ist, dass Sie auf sich selbst achten und nicht einseitig in eine Helferrolle schlüpfen. Ich habe den Eindruck, dass Sie das gut machen. Den Hinweis von DamianS möchte ich unterstreichen, Ich-Botschaften zu senden. Sagen Sie ihrem Freund nicht allzu wortreich, was in Ihnen vorgeht angesichts seines Verhaltens, ohne etwas von ihm zu fordern, ohne Vorwurf. Er darf hören, wie es Ihnen geht und was sie darum tun. Sie dürfen auch Mitgefühl zeigen und ihn fragen, was er tun will. Wenn er sich zurückzieht, drängen Sie nicht, lassen sie ihn und wenden Sie sich ihrem Leben zu, Dingen die Ihnen guttun. Es ist seine Entscheidung, welche Schritte er machen will. Er kann jederzeit alleine zum Arzt gehen.

    rodizia

    Wer die Argumente der Unterdrückung und Ausbeutung der Frauen in den letzten 100 Jahren zur Kenntnis genommen hat, sollte auf solche Taktiken wie bei der AHV-Abstimmung nicht mehr reinfallen. Mir jedenfalls fehlen Geduld und Toleranz dafür. Die Altersvorsorge müsste für alle Menschen gleichermassen fair gestaltet werden, es geht einfach nicht an, dass eine Mehrheit der Frauen immer noch systematisch in die Altersarmut gedrängt werden, weil weiterhin Männer die grosse Schnitte für sich beanspruchen. Aber dieses Thema gehört nicht hierhin.


    Ich habe 10 vor 10 auch gesehen. Es gibt immer mehr Möglichkeiten, PV-Module funktional einzubauen. Da bin ich den Entwicklern sehr dankbar. Technisch ist viel machbar. Wo bleibt unsere Regierung, um das nun endlich ernsthaft vorantreibt? Wo bleibt eine intelligente und innovative Energiepolitik? Es gilt, die Nutzung der Solarenergie systematisch auszubauen, und das rasch! Solares Bauen muss Standard werden. Die Energiepolitiker dürfen sich nicht mehr blenden lassen von der Atomlobby (die ungestört Geld verdienen will auf Kosten von Umwelt und von künftigen Generationen). Ich behaupte nicht, Solarenergie sei die pannenfertige Lösung in der Schublade. Aber sie ist das beste Instrument, das wir haben, um eine sichere und ökologisch nachhaltige Energieversorgung aufzubauen. Wenn wir endlich loslegen, werden wir dieses Ziel auch erreichen. Weiterhin zu zaudern und den Taktierern im Parlament auf den Leim zu gehen ist um 5 nach 12 einfach nur dumm.

    @ rodizia

    Der spezielle Kreis um die Transmitters? Mit Transmitter hatte ich meine erste Diskussion geführt, im übrigen sehr hilfreich. Ich meine auch, dass ökologische Konzepte Modellcharakter haben und inspirieren, natürlich soll es da um die Lösung, um die Qualität und die Freude an der Qualität gehen und sicher nicht primär ums Geld. Aber wenn wir Lösungen in der Gesellschaft propagieren und breiter streuen wollen, müssen wir natürlich den finanziellen Aspekt im Griff haben.

    @oydenkratos

    Es gibt wirklich schöne, gemeinschaftliche Lösungen. Wobei ich "gemeinschaftlich" unterstreiche, denn Energieversorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ich habe im Prinzip nichts gegen Energieriesen, wenn diese ihre Aufgabe zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt wahrnehmen. Energieversorgung soll weder nur in autarken Kleinstsystemen noch total zentralistisch aufgebaut sein, es braucht eine intelligente Verknüpfung beider Richtungen. Jedes energieautarke Dorf entlastet die Gesamtgesellschaft. Jedes Dorf greift aber auch auf Dienstleistungen von Städten zurück (Hochschulen, Spitäler,....) und muss daher auch um die überregionale Energieversorgung bemüht sein. Weder soll jeder nur für sich schauen noch sollen wenige Riesen für alle schauen. Geteilte Verantwortung und eine Kombination aller hilfreichen Ansätze ist gefragt.

    mupli

    Diskutieren im Sinne eines Ringens um eine Lösung soll nicht zu Ende gehen, solange das Problem nicht gelöst ist. Und das ist es definitiv noch nicht. Ich verstehe ja, dass unsere Diskussion für "alte Hasen" wie das Wiederkäuen gewisser Tiere wirken kann. Sie sind anderen vielleicht voraus und kennen die meisten Gedankengänge lange, bevor sie in dieser Diskussion (wieder) geäussert werden.

    Vielleicht könnten Sie mir bei dieser Gelegenheit mitteilen, was genau die eigentliche Problemstellung dieser Diskussion ist und wo wir oder Sie das Ziel erreicht haben (bevor wir uns wieder dem Anfang zuwendeten)? Die Quintessenz Ihre Erkenntnis zu dieser Frage würde ich gerne hören. Vielleicht dient sie uns dann als Ausgangspunkt für eine nächste Frage.

    Mir hilft es, Fragen zu stellen, naive und weniger naive. Wenn ich in den Antworten anderer eigene Erkenntnisse wiederfinde oder auch neue lese, dann betrachte ich das Problem erneut aus einem vielleicht leicht anderen Blickwinkel. Dem sagt man auch zirkuläres Lernen. Wobei die weniger Versierten von den Versierteren i.d.R. gerne lernen. Gemeinsam darüber nachzudenken, wie der Wille zur fundamentalen Energiewende verbreitet und mehr Lösungen rascher auf den Weg gebracht werden können, das stärkt mich. Bei nächster Gelegenheit werde ich mich an diese Diskussion erinnern und bin dann vielleicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort handlungsfähig genug, um etwas bewirken zu können. Nicht mehr zu diskutieren ist keine Lösung.

    rodizia

    Danke für Ihre Ausführungen.

    Zu Südafrika will ich mich nicht äussern, da weiss ich zu wenig. Aber ich bin mit Ihnen einig, dass die Gründe " in der Natur des Menschen liegen". Trotzdem denke ich, wenn die Regierungen weltweit vorwärtsmachen wollten, würden sie die Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren einfach beschliessen und in hohem Tempo umsetzen können. Es ist eine Frage des Willens. Darum frage ich, warum wir diese vernünftige Energie nicht ins Zentrum der künftigen Versorgung stellen wollen. Das ginge so einfach, wie die Regierungen Milliarden für die Bekämpfung von Covid oder für Kriegsmaterial ausgegeben haben. Das Wissen ist vorhanden. Es würden Programme aufgestellt, die allen BürgerInnen Zugang zu erneuerbaren Energien gäben, arm und reich, MieterInnen und BesitzerInnen von Immobilien. Es gäbe Fonds, um alle geeigneten Flächen zu nutzen und es würden Speicherlösungen in den Quartieren und im Gesamtnetz gebaut. Das alles hätte schon vor zwanzig und mehr Jahren starten können. Der Wille dazu wächst aber einfach zu langsam, die Handbremse bleibt angezogen. Es werden Ängste vor Solarenergie geschürt, statt Lösungen für die Winterversorgung zu erarbeiten. Gegenteilige Kräfte - die Rede war oben von Korruption - verhindern das Vorwärtskommen. Man hat Angst, ein bisher lukratives Geschäftsfeld abgeben zu müssen, weshalb dagegen lobbiiert wird. Ich denke - ohne das belegen zu können - dass die Energieriesen seit Jahren daran arbeiten, die Hoheit über die Energieproduktion nicht an kleine Anlagebetreiber abgeben zu müssen. Sie sehen sonst ihre Brötchen davonschwimmen. Auch wenn das Parlament den Zubau von Solaranlagen fördern will, werden gleichzeitig Vorschriften erlassen, die den Bau und Betrieb von Solaranlagen weiterhin zur Risikoinvestition machen, ganz nach dem Motto: dem Anlagenbauer Kosten und Risiken, den Energieanbietern die Gewinne und alle Hoheitsrechte. Sie wollen weiterhin zahlende Kunden und keine autarken BürgerInnen. Darum finden sich schwer private Investoren. Im Moment investieren jene in kleine Solaranlagen auf ihren Häusern, die das Geld dafür aufbringen können und die Angst vor dem Blackout haben. Vorher waren es mehrheitlich Tüftler, ökologisch eingestellte Idealisten und Menschen, die nach Autonomie von der korrupten Energiewirtschaft in der Schweiz streben. Eine solche Energiepolitik ist ein eigentlicher Skandal und geht auf Kosten künftiger Generationen.

    Gut, wenn eine Rechtsschutzversicherung hilft, das Recht auch zu verteidigen! Meine Beobachtung ist das auch; je reicher die Menschen, desto unmenschlicher/asozialer handeln sie. Das Leben ist halt schon um Dimensionen angenehmer, wenn man keine Geldsorgen hat und sich alle Annehmlichkeiten leisten kann. Das will fast niemand wieder hergeben, wenn er/sie es mal erreicht hat. Fatal nur, dass solche Menschen mit ihrem Reichtum viel Einfluss haben und damit meistens eine unmenschliche und ungerechte Politik fördern. Natürlich kann man nicht alle Vermögenden in den gleichen Topf werfen, aber unser Parlament krankt genau daran, glaube ich. Und ja, die Entwicklung scheint in die falsche Richtung zu gehen. Wie könnte man denn nur Geld und politische Macht wieder etwas entkoppeln (naive Frage, ich weiss)?

    Brrr, das ist gruselig. Hier in meiner Wohnregion sind vorwiegend SVP-Egoisten am Ruder, einer davon ein an sich intelligenter Banker. Ich verstehe ihn auch nach zig Diskussionen nicht. Mal argumentiert er sozial, dann plädiert er wieder für Steuersenkungen auf dem grossen Kapital. Vielleicht ist das reiner Pragmatismus im Dienste des Ich? Er scheint jedenfalls seine Karriere zu verfolgen und hat kein Problem mit widersprüchlichen Argumenten. Dieser "Weisse-Kragen-Korruption" kommt man mit vernünftigen Argumenten vermutlich nicht bei, solange es ihnen gut geht in ihrem "Biotop". Sie müssen schon einen persönlichen Gewinn sehen, den sie mit einer neuen Idee realisieren können, damit sie sich darauf einlassen.


    oytenkratos: Was Ihre Hausgemeinschaft angeht, müsste sie die korrupten Zusammenhänge erkennen und verstehen, dass viele von wenigen über den Tisch gezogen werden. Ich verstehe allerdings nicht, warum Sie die Stockwerkeigentümerschaft verklagen müssten. Ob das hilft, das Verständnis zu fördern? Und was genau wollen Sie erreichen? Weg vom Erdgas und eine günstigere Nebenkostenabrechnung? Oder einen Kulturwandel im Haus? Ob sie die richtigen Nachbarn für einen Kulturwandel haben? Was das "Verklagen" angeht, habe ich leider Zweifel. Meine schmerzhafte Erfahrung ist, dass der Filz auch in die Justiz hineinreicht. Die machen Menschen kaputt, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich probiere gerade, mich nicht kaputt machen zu lassen.


    rodizia: welches sind die "mehreren Gründe" dafür, dass sie zuhören würden, die Ideen aber nicht umsetzen? Jetzt wo Gas ein Schreckgespenst der Energieversorgung wurde, sollten sie eigentlich hellhörig sein für alternative Vorschläge. Vor allem wenn sie sich so sehr rentieren, wie oytenkratos vorrechnet.

    oytenkratos

    Meines Wissens hat der Verwalter nicht mehr zu sagen als die Stockwerkeigentümer. Dann wäre er theoretisch überstimmbar? Zudem scheint er kriminell gehandelt zu haben, wenn stimmt, was Sie schreiben.


    Wegen der Hybridmodule bin ich mir nicht sicher, ob die eine gute Idee sind. Ich dachte - kann mich zwar täuschen und lasse mich gerne belehren - dass sie sich gegenseitig behindern, da die Solarthermiemodule möglichst viel Hitze sammeln, die Solarvoltaikmodule aber bei kühleren Temperaturen mehr Strom liefern. Damit würde dann ihr Wirkungsgrad gegenseitig geschwächt. Falls die Thermiemodule die Hitze von den PV-Modulen abführen würden, wäre es hingegen eine ideale Ergänzung. Ob das technisch tatsächlich so umgesetzt wird, da bin ich mir nicht sicher. Habe mich auch mal dafür interessiert, dann aber gesehen, dass sich die Module nicht durchsetzen, so dass ich eher zweifle, ob sie halten, was sie versprechen.

    Ich denke darum, wir müssen uns nicht nur um technische Lösungen kümmern, sondern vor allem um soziale Prozesse. Wir müssen uns fragen, wie wir am Besten überzeugen, wie wir Veränderungen anstossen. Und letztlich wie der Mensch tickt. Mag sein, dass die Zeit dafür nicht reicht, doch können wir immer etwas Positives tun. Bekanntlich ticken wir ja nicht alle gleich, und doch gibt es grundsätzliche Motive wie das Überleben, die Fortpflanzung, das Streben nach Wohlbefinden und das Vermeiden von Leid....


    Ich meine, wir müssten alle daran interessiert sein, den Untergang unserer Welt zu vermeiden. Selbst Putin!