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    Bin mal wieder kurz zu Gast.


    Zu der Frage, wer die Energiewende NICHT will, gibt es hier ein energievolles Statement von Altnationalrat Ruedi Rechsteiner. Ihr findet es unter Punkt 5 auf folgender Website:


    VESE Online-Treff | VESE


    Ausführlicher auch in Buchform nachzulesen. Obwohl sich in der Energiepolitik aus Angst vor dem Blackout ein wenig etwas tut, ist es immer noch so, dass die Milliarden aus dem Netzzuschlag für die Energiewende, die wir alle bezahlen, weitgehend von den Grossen Playern abgeschöpft werden, Solaranlagenbetreibende hingegen werden systematisch und massiv diskriminiert. Hier liessen sich Lösungen realisieren! Doch diese Diskriminierung ist politisch gewollt, weshalb ich mich frage, welches böse Spiel unsere Politiker spielen. Sind sie gekauft oder sind sie dumm oder gar beides gleichzeitig? Topdown neue Wege einzuschlagen wäre dringend nötig! Solange aber von Top nichts Vernünftiges kommt, muss halt bottom up Druck gemacht werden, bis Parlament und Bundesrat eine zweckmässigere Politik einschlagen.


    Die Ausführungen zum Klimakollaps - wenn das Ökosystem kippt und eine Kettenreaktion einsetzt - sind mehr als düster. Endzeitstimmung. Je extremer die Ausschläge in den Schwankungen z.B. der Temperaturen nach oben und unten, desto rascher nähern wir uns diesem Kipp-Punkt. Sehenden Auges schlittern wir diesem Ende entgegen. Das soziale System scheint zu träge zu sein, um rasch genug zu lernen. Immer noch stehen Geld und Machtpolitik lebensfreundlichen Entscheidungen im Weg. Selbst wenn es viele Rufer in der Wüste gibt und viel Wissen vorhanden wäre, umsetzen können wir als Gesellschaft Lösungen nicht, solange wir uns gegenseitig bekriegen. ;(

    Da nützt es höchstens als Inspiration, wenn einzelne ökologisch sinnvolle Insellösungen schaffen.

    Beim Klima haben wir ja keine Zeit, die Sache ruhen zu lassen und sich anderen Dingen zuzuwenden. Ich klinke mich ungerne aus, mag es aber auch nicht, nur viel zu schreiben (Sublimation) ohne Substanzielles beizutragen (Lösungen erarbeiten). Im Moment bin ich einfach nicht zu gebrauchen, das tut mir leid. Daher wäre es schön, wenn Sie weitermachen und andere hier in die Diskussion einsteigen. Es sind, wie ich lese, viele Kompetenzen vorhanden unter den ForumsteilnehmerInnen. Ich handle gerne, die Diskussion sollte für mich nur Vorstufe zum Handeln sein, sonst ergibt sie für mich persönlich wenig Sinn. Obwohl, reiner Austausch von Ideen und Meinungen hat natürlich immer auch seine Berechtigung.


    Politisch, meine ich, sollte man regionale Arbeitsgruppen gründen, die sowohl technische Lösungen der dezentralen Energieversorgung diskutieren als auch die Politiker in den kantonalen Räten bearbeiten, damit diese lokal günstige Rahmenbedingungen schaffen. Sie könnten evtl. alle Kleinkraftwerksbetreiber ansprechen und möglichst viele von ihnen mobilisieren. Dazu braucht es natürlich Menschen, die ihre Energie investieren können und "verlockende" Perspektiven entwickeln, Ingenieure, Ökonomen, ... . Zu Zeiten von Krieg, Pandemie und Teuerungsschub stehen leider viele Menschen unter erhöhtem Stress, der Drive von unten wird es nicht leicht haben (Ich bin gerade ein gutes "schlechtes Beispiel" dafür). Auf nationaler Ebene wären die Grünen aktiv an der Front, ich habe bisher noch nicht gesehen, dass sie da einen guten Job machen. Aber sicherlich wären sie zumindest interessiert an der Frage, denke ich mal?


    Zitat

    Kommt man bei der Lösung eines Problems aus irgendwelchen Gründen nicht mehr weiter, muss man beginnen sich von dem Problem zu lösen.

    rodizia: Ich würde mich noch so gerne von dem Problem lösen. Die Frage ist, wie man das Problem definiert und was man hergeben muss, um sich vom Problem zu lösen. Ich lerne gerade zu kämpfen, das ist ja auch etwas. Immer bin ich Konflikten lieber ausgewichen, als zu konfrontieren, wollte meine Energie nicht in sinnlosen Kämpfen verausgaben und habe friedliche Lösungen angestrebt. Jetzt begegne ich jemanden, der seinen Hass auf mich richtet und mich terrorisiert. Scheinbar sitzt er auch noch am längeren Hebel. Soll ich mir also meinen Lebenstraum (mein Lowtec-Ökohaus) kaputtmachen lassen, um diesen Angreifer loszuwerden? Das würde mich brechen, denn ich habe alles in die Realisierung dieses Traums gesteckt, ist also keine Problemlösung. Darum muss ich mir mehr Mühe geben, damit meine Kräfte reichen, um durchzuhalten, bis die Sache gegessen ist.

    Zitat

    Ehrlich gesagt habe ich mich bereits selber gefragt, warum ich nun doch in verschiedene Diskussionen eingestiegen bin.

    ... und nun habe ich die Antwort gefunden. Ich sublimiere, denn am liebsten würde ich dort weitererzählen, wo ich vor über einem Jahr angefangen habe zu schreiben, würde davon erzählen, wie hart und ungerecht die Justiz mit Opfern einer Straftat umgeht, wie bösartig sich "jemand" verhält und wie ich mehr und mehr Schaden davontrage. Doch genau das verbietet mir eben diese Justiz. Angeblich zum Schutz des Täters, aber eigentlich zum Schutz eines bedenklichen Gewaltmonopols der Staatsanwaltschaft. Darum vermutlich habe ich einfach andere Themen aufgegriffen. Alles Inhalte, die mir auch am Herzen liegen, aber ich bin müde. Würde ich wie eine Löwin hier losbrüllen dürfen und würden andere ins Löwengebrüll einstimmen, ... es gäbe mir wahrscheinlich Kraft. So hingegen bin ich alleine mit der brutalen Last. Es kostet mich mehr Kraft, als ich habe. Sublimation ist wohl nicht wirklich unterstützend. Wenn ich mich also wieder ausklinken werde, bis ich endlich erzählen darf, dann möge man mir das nachsehen.

    @ Rodizia: Danke für den Hinweis. Ich werde mich mal in diese Threads einlesen, scheint schon viel gesagt worden zu sein. Aber hier doch noch meine unbedarften Fragen:


    Wenn wir gesamtschweizerisch eine dezentralisierte, ökologische Energieversorgung anstreben, wird sich der Ständerat quer stellen, solange sich die Kantone nicht von den satten Gewinnen der Energieriesen trennen können? Man müsste also in den Kantonen die Räte bearbeiten, damit zunächst ein Kanton mit gutem Beispiel vorangeht und vormacht, wie es - gewinnbringend für alle ! - funktionieren könnte. Energetische Lösungen müssen gleichzeitig aber auch immer das gesamte Stromnetz im Auge behalten, bis hin nach Europa.


    Wie ist das mit dem Dezentralisieren? Bisher wird die Kostenlast für Energie auf viele Kleinkunden verteilt, Grossskunden tragen natürlich auch mit, bekommen aber bessere Konditionen via Vertragsfreiheit. Richtig? Wird die Stromversorgung dezentralisiert, dann wird weniger Strom zentral bezogen, die Kleinkunden tragen damit weniger Kosten und das Geschäft wird schwieriger. Natürlich braucht es immer noch eine zentrale Dienstleistung, die sich zudem wandelt, aber der Markt wäre definitiv ein anderer. Wie müsste ein dezentraler Markt organisiert werden, damit a) die Kleinkunden die zentralen Lasten in einem vernünftigen Mass mittragen, b) die dezentralen Kleinproduzenten zu fairen Konditionen am Markt teilnehmen können und nicht übervorteilt werden und c) der Markt für alle bisher an ihm Beteiligten attraktiv bleibt? Gibt es da Ideen?

    Ich sehe viel Optimismus in Ihrer Idee. Habe zwei Fragen dazu:


    1. Ist es wünschbar, dass wir das Wetter machen? Wer wäre dann wir? Und was, wenn die einen mehr Wind wollen, die anderen weniger?


    2. Welche Wissenschaft traut sich zu, Schmetterlingseffekte und andere, seehr weitläufige Effekte sicher messen/erfassen zu können? Oder anders gesagt: Wie wollen wir die Wirkung der Windräder auf die Atmosphäre voraussehen?


    Realistischerweise erkennen wir die Wirkung des Schmetterlingsschlag in Form des Tornados allerhöchstes dann, wenn der Tornado kommt. Viele dieser subtilen, sehr komplexen Wirkungsketten werden nicht fassbar sein. Was wir aber sehen, ist, dass viele Vögel sterben und dass sehr viele Menschen sich unwohl fühlen mit Windrädern. Das heisst nicht, dass ich gegen Windräder bin. Nur, vielleicht könnte man an anderen Konstruktionen zur Nutzung der Windenergie arbeiten. Z.B. würden 1000 in die Fassade eingearbeitete Minirädchen auch Energie geben, eine Million davon noch mehr etc. Jetzt mal unabhängig von Kostenrechnungen gedacht. :)

    Ihr Beitrag ist so verdreht und inhaltlos, dass ich mich frage, ob ich darauf eingehen soll. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich Sie mit meiner Antwort zum Nachdenken bringe, ist vermutlich verschwindend klein. Ihre Meinung scheint gemacht zu sein und ich sehe darin nur Abwehr und Ignoranz. Oder sehe ich das falsch?


    Es geht nicht um Geringschätzung, wenn man Tatsachen beim Namen benennt. Es geht darum, gravierende Missstände und Verbrechen - wie z.B. systematische Vergewaltigungen und Femizide - beim Namen zu benennen. Dies ist der erste Schritt zur Behebung der Missstände. Sie totzuschweigen oder so zu tun, als wäre alles nicht wahr, hilft mitnichten.


    Oh ja, es gibt viele starke Frauen. Und doch ist es der Mann, der sein Verhalten gegenüber der Frau ändern muss, denn niemand kann den anderen ändern, er kann nur sich selbst ändern. Damit er das tut, muss man zuerst... ? ....ja genau, den Missstand benennen.

    Was würde es nützen, diskret im Hintergrund "Weltgeschichte zu machen", wenn der Alltag von Ausbeutung, Erniedrigung, Übervorteilung etc. geprägt ist? Schön wäre im Übrigen, wenn Sie Ihr Argument hier auch ausführen würden, vor allem das "umso wirkungsvoller" respektive die Relation dieser weiblichen Wirkung in der Weltgeschichte zu den tatsächlichen Machthebeln der Welt. Ansonsten haben Sie zwar heisse Luft, aber kein gültiges Argument.


    Unterdrückte, diskriminierte, wirtschaftlich abhängig gehaltene und in die Altersarmut getriebene Frauen sind tatsächliche Opfer. Sie erfahren tatsächliche Geringschätzung. In vielen Ländern der Welt werden Frauen wie Haustiere "gehalten". Das alles zu benennen, um es dann zu verändern, ist unser aller Pflicht.

    Zitat

    "Solange die Kritik sachlich fundiert ist, ist es ein Teil eines konstruktiven Prozesses. Und diese wäre aus meiner Sicht auch das Ziel."

    Da gebe ich Rodizia recht. Ich wollte aber eigentlich etwas anderes mit meiner Frage nach dem weitgehend fehlenden Engagement der Energieriesen für eine echte Energiewende. Eine Diskussion über Sinn, Zweck und Kultur des Diskutieren ist zwar auch spannend, ich persönlich falle aber bei solchen Themen immer mal wieder ins "Schwadronieren". Was nichts bringt. Auf die Sache fokussierte und inhaltlich hilfreiche Beiträge könnten hingegen ein neues Feuer entfachen. In meiner *Kompetenzkiste" finde ich keinen Ingenieur ;), leider. Darum nähme es mich schon Wunder, ob andere über ähnliche Lösungen nachdenken wie ich, so dass man sie vielleicht sogar gemeinsam voranbringen könnte?


    Also: wie können wir bottom up den Willen zur Energiewende bei den Entscheidungsträgern im Parlament so lange und so sehr stärken, bis sie endlich ins Handeln kommen? Das ist schon auch unser Job in einer Demokratie. Ich glaube an die Macht der guten Ideen und der gemeinsam erarbeiteten Lösungen. Welche "Verlockungen" könnte man konstruieren? Es geht ja immer ums Geld. Macht es da Sinn, z.B. eine Initiative zu lancieren mit einer gut durchdachten Strategie zum Ausbau vieler dezentraler, alternativen Energieerzeuger und Energiespeicher? Jetzt hätten wir Wind in den Segeln!

    Die Tatsache, dass Kinder (generell Menschen) im Strassenverkehr sterben, darf uns nicht dazu veranlassen, den Kindern (Menschen) jegliche Aktivität zu verbieten, die sie mit Strassenverkehr in Berührung bringen könnte. Das mal grundsätzlich. Bei Kindern ist es halt schon so, dass sie impulsiv oder unvorsichtig handeln können. Die bestens eingeübten Regeln sind dann plötzlich nicht mehr da, das Kind vergisst sich im Spiel etc. Aber dies wissen ja die erwachsenen Verkehrsteilnehmer. Darum verhalten sie sich in der Regel wie Sozialversicherer, sie reduzieren das Tempo und passen besonders auf, wenn sie Kinder sehen.

    Trotzdem sterben auch Kinder im Strassenverkehr. Ein unachtsamer Lastwagenfahrer biegt rechts ab und sieht den Velofahren nicht. Der Velofahren bezahlt es mit dem Leben.

    Ja, eine Statistik wäre sicher spannend. Es gibt das BFU, welches Unfälle analysiert und daraus präventive Maximen ableitet. Für Lastwagen wurden auch besondere Rückspiegel fürs Rechtsabbiegen entwickelt (ich weiss allerdings nicht, von wem). Das muss die Antwort auf die Gefahr im Strassenverkehr sein, Gefahren kennen und präventiv handeln. Das ist zuerst eine politische und dann eine Gemeindeaufgabe. Ein öffentlicher Pranger für "besonders gefährliche" Schulwege scheint mir hingegen weniger sinnvoll, denn ich glaube nicht, dass man damit auch nur ein einziges Kind rettet.

    Danke für die Antwort, Mupli. Das ist spannend! Ich diskutiere noch nicht lange im Beobacherforum mit. Habe angefangen, weil ich die Meinung anderer zu einem Problem von mir hören wollte - und ja, auch um etwas Unterstützung zu finden (sprich, mich in meiner Meinung bestätigen zu lassen :saint: ). Lange habe ich nur gelesen, zu viele Beiträge schienen mir verschwendete Worte, als dass ich eigene dazu beisteuern wollte. Ehrlich gesagt habe ich mich bereits selber gefragt, warum ich nun doch in verschiedene Diskussionen eingestiegen bin. Vielleicht um etwas zu geben, nachdem ich etwas bekommen habe. Ich habe keine Missionsader, glaube ich, andere zu überzeugen ist längst nicht immer mein Motiv. Eher glaube ich an die Schwarmintelligenz. Ich lerne in der Diskussion und gehe davon aus, dass meine Diskussionspartner auch lernen. Das ist mein Antrieb. Diskussion soll nicht Kampf der Meinungen sein wie in der Arena, wo der aggressiver Argumentierende gewinnt, Diskussion soll bereichern. Je nach Thema ist es mir zwar schon wichtig, einfach mal etwas klarzustellen. Es geht nicht immer um Meinungen, sondern auch darum, gemeinsam etwas zu erkennen.


    Es ist schon so, man darf öffentlich nicht immer alles sagen, was man denkt. Aber man muss ja auch nicht immer nur nachschwatzen, was die aktuellen Meinungsführer einem vorkauen. Da ecke ich leider oft genug an, brüskiere andere mit einem sperrigen Gedanken, der sie so herausfordert, dass sie sich angegriffen fühlen. Das sind dann meine Fettnäpfchen.

    Schimpfwörter und Plattitüden bereichern die Diskussion meiner Meinung nach nicht. Das richtige Mass an Fürsorge, Aufsicht, Bevormundung, Schutz oder wie man es nennen will, zu finden, um seine Kinder vor Ungemach zu bewahren, ist eine Kunst, in der sich Eltern Tag für Tag üben müssen, vor allem wenn sie sehen, wie schlimm Unfälle im Strassenverkehr enden können. Ich verstehe jede Mutter und jeden Vater, der sein Kind am liebsten festhalten möchte, damit ihm ja nichts von all dem Horror da draussen passieren kann. Lassen Eltern ihre Kinder alleine losziehen, damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen und ihr eigenes Leben leben können, müssen sie ihre eigenen Ängste aushalten. Menschen sind nun mal verschieden, sie halten darum auch verschieden viel Gefahr aus. Nach und nach müssen alle Eltern lernen, ihre Kinder loszulassen, sie in eine Welt zu entlassen, die ihnen mit Sicherheit auch Schmerzen bereiten wird. Auch auf solche Erfahrungen haben Kinder ein Recht, denn es gehört zu ihrem Leben dazu. Helikoptereltern sind besonders fürsorgliche Eltern. Wenn sie dabei das Mass an nötiger Aufsicht überschreiten und ihren Kindern so schaden zufügen, ist das weitaus weniger schlimm als wenn sie ihre Kinder vernachlässigen würden. Es sind die Extreme, die dem Kind schaden, in beiden Richtungen. Helikoptereltern brauchen nicht Spott, sondern Zuversicht und Kraft, damit sie trotz einer so bedrohlichen Welt ihre Kinder losziehen lassen können.

    Man muss nicht Experte sein, um sich für die Energiewende zu interessieren. Ich bin es jedenfalls nicht. Es reicht, wenn man gerne träumt von einer besseren Welt, wenn man gerne kreativen Gedanken nachhängt, wie eine bessere Welt gestaltet werden könnte. Es braucht einen kritischen Blick auf die Welt und Idealismus, dass wir es besser hinbekommen können. Oder Liebe zum Leben. All das wird Menschen antreiben können, sich mit Themen wie der Energiewende zu beschäftigen und diese auch wirklich zu wollen.

    Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, lande doch wieder bei der Kapitalismuskritik Denn die Geschäftli-Macher im Energiesektor stellen Profit über lebensfreundliche Lösungen. Ja, ich weiss, ist ein bisschen eine platte Schlussfolgerung von mir. Und so gar nicht hilfreich, um einen Lösungsansatz zu finden.


    @ Mupli: was hat das rot-grüne Denken mit Brainwashing zu tun?

    Gerne. Ich wundere mich manchmal auch, dass ich bisher alleine dastehe mit diesem Lösungsvorschlag und freue mich darum über Ihren Daumen hoch umso mehr. Allerdings war ich nie die lauteste Ruferin in der Wüste. Trauen sich andere nicht? Wer zinsfreie Darlehen für Hausbesitzer fordert, schürt ja schnell einmal die Neiddebatte. Dabei ginge vergessen, dass es nicht um Selbstbereicherung für die Hausbesitzer geht, sondern um eine neu gedachte, sinnvolle Energieversorgung für das ganze Land. Der Raum gehört ja irgendwie allen, auch wenn das Land in Kleinstparzellen an Einzelne verkauft wurde. Er wird nie mehr Raum werden, wir müssen die Nutzung dieses Raumes darum gemeinsam denken und angehen. Hausbesitzern einfach eine Pflicht zur Solaranlage aufzubrummen wäre sehr unsozial, denn viele können sie sich schlicht nicht leisten, sie sind eh schon verschuldet durch ihr Haus. Konstruktive und faire Lösungen sind gefragt.

    Ich schüttle schon lange den Kopf über die Energiepolitik in diesem Land, die öffentlichen Diskussion darüber hat bisher weitgehend gefehlt, zumindest in der breiten Bevölkerung. Das ist mit der drohenden Energielücke durch Krieg und Gasknappheit glücklicherweise anders geworden. Im Verein VESE engagieren sich Menschen, die sich schon seit langem für eine breite Nutzung der Solarenergie einsetzen. Dort hat sich einige Expertise angesammelt, von der alle Interessierten an Tagungen und in spannenden Diskussionen lernen dürfen (Wer sich über Solaranlagen informieren möchte, ist hier an einer guten Adresse: https://www.vese.ch.). Die geballten Erfahrungen der Solarpioniere zeigen vor allem eines: Staatliche und privatwirtschaftliche Energiekonzerne wollen sich das Geschäft durch viele kleine Solaranlagenbetreiber nicht schmälern lassen, weshalb sie bisher eine PV-Verhinderungspolitik betrieben haben. Warum sonst war es bis heute unmöglich, eine Solaranlage zu installieren und wirtschaftlich auch tatsächlich davon zu profitieren? Als Besitzer zahlt man jährlich Vermögenssteuer auf dem Anlagenwert, Einkommenssteuer auf dem Verkaufswert des Stroms und gleich nochmals Einkommenssteuer auf dem - durch den Anlagenwert gestiegenen - Eigenmietwert des Hauses. Der Verkaufspreis des Solarstromes lag bisher weit unter dem Zukaufspreis des Netzstromes, vom Netztarifzuschlag ganz zu schweigen. Wer seine Solaranlage mit einer schwarzen Null betreiben kann, nachdem er hohe Investitionskosten gestemmt hat, muss schon zufrieden sein. Dieses demotivierende, weil risikoreiche und initial kostspielige Nullsummenspiel wird erst besser, wenn a) Solarstrom zu einem substanziell höheren Tarif abgenommen wird und b) genügend Fördergelder für Solaranlagen zur Verfügung stehen. Letztere könnten sinnvollerweise als rückzahlbare Darlehen erfolgen und müssten so hoch ausfallen, dass sich auch wirklich jeder eine Solarananlage baut, der ein geeignetes Dach oder eine geeignete Fassade dafür hat. Wollen wir den Solarstrom landesweit stark ausbauen, dann braucht es eine Finanzierungsstrategie für alle. Ziel muss sein, dass jeder, der ein geeignetes Hausdach hat, ohne grosse Hürden eine Solaranlage darauf installieren lassen kann - zum Wohl aller. Warum nicht einen Topf eröffnen mit Kredit für alle, die sich die Anlage nicht leisten können? In diesen Topf flössen die Gewinne der Solaranalagenbetreiber so lange, bis der Kredit abbezahlt ist. Damit das funktionieren kann, müsste die Rechnung neu gerechnet werden. Mir scheint, dass der Wille dazu bisher gefehlt hat. Ursprünglich war die Schweiz ein Solarstrom-Pionierland. Dank der Verhinderungspolitik der Energieriesen blieb das nicht so. Mein trauriges Fazit: In der Schweiz kommt immer zuerst das Geld respektive das Business, dann erst kommen Ökologie, Menschenrechte, Gleichberechtigung, Gesundheit etc. Viel Gerede über gute Absichten ist hingegen nur heisse Luft.


    Wollen wir die Energiewende? Warum passen wir die Rahmenbedingungen dann nicht so an, dass wir sie auch bekommen?

    Zu der notwendigen Technik meines Lowtec-Hauses: Wir nutzen einen Wärmepumpenboiler und einen Wohnraum-Pelletofen mit Warmluftrohren, die die Wärme verteilen. Der Boiler kann später mit der Solaranlage kommunizieren und nur dann Wärme erzeugen, wenn die Sonne scheint. Zur Zeit läuft er mit Nachtstrom. Die Sonne nutzt das Haus aktuell nur passiv, indem das Vordach im Süden so ausgelegt ist, dass die Wintersonne bis tief ins Haus hineinscheint, im Hochsommer die Fenster im Süden jedoch ganztags beschattet sind. Das funktioniert wunderbar, durch die hervorragende Isolation bleibt die Temperatur im Haus an Hitzetagen angenehm. Diesen Sommer mit seiner extremen Hitze wurde es nie wärmer als 24 Grad im Haus. Wasserzähler und Stromzähler ziehen auch etwas Strom, zudem müssen diese künftig obligatorisch umgerüstet werden auf Funkkommunikation mit dem Anbieter. Leider. Eine elektronische Hausglocke gibt es nicht, bei uns wird angeklopft, oder man läutet die kleine Metallglocke.

    Die Holzwände sind fast ein halber Meter dick, sie bestehen aus einer massgefertigten Brettschichwand (Schweizer Fichtenholz aus der Region), aussen mit Holzfaser aufgedämmt und mit einer hinterlüfteten Holzfassade vor dem Wetter geschützt.

    Neben dem breiten, technischen Know-how, das zur Beantwortung von Berbers allgemeiner Frage nötig ist möchte ich noch einen grundlegenderen Gedanken einbringen. Da ich 2019 ein Holzhaus gebaut habe, kenne ich Berbers Fragen bestens.

    In der Schweiz wird beim Bauen der Minergie-Standard hoch gehalten und staatlich gefördert. Ein Minergie-Plus- Haus benötigt meines Wissens eine Belüftungsanlage und eine luftdichte Gebäudehülle. Der Luftaustausch erfolgt also maschinell kontrolliert. Ohne Strom für die Belüftungsanlage muss manuell gelüftet werden, sonst beginnt das Haus früher oder später von innen her zu gammeln. Für die luftdichte Gebäudehülle wiederum werden i.d.R. petrochemische Folien eingebaut, welche alles andere als ökologische Baustoffe sind. Bei manueller Lüftung stört der Energieverlust durch die offenen Fenster die energetische Muster-Rechnung, weshalb viele Minergie-Plus-Häuser einen Teil der Fenster so einbauen, dass sie sich nicht öffnen lassen.

    Ich habe beim Bauen den Fokus auf ökologische Baumaterialien gelegt, die nicht als Sondermüll anfallen, sollte das Haus eines Tages rückgebaut werden. Der Wärmedurchgangkoeffizient kann mit reinen Holzwänden sehr tief ausfallen - d.h. eine sehr hohe Isolation kann allein mit Holzwänden erzielt werden. Anders als bei luftdichten Gebäudehüllen *atmen* Holzwände. Das Resultat ist ein wohngesundes Klima im Haus ohne Luftströme und ohne stets arbeitende Belüftungsanlage im Hintergrund. Ich habe für mich die Antworten "Low-Tec", "reduziertes Bauen" und "ökologische Bausubstanzen" gefunden. Zum einen brauche ich damit sehr wenig Strom, denn wo immer möglich habe ich "altmodische" Lösungen gefunden, statt stromkonsumierenden Geräte einzubauen. Andererseits habe ich bewusst auf alles verzichtet, was nicht elementar wichtig ist. Neben den tieferen Kosten gewann ich dadurch Freiraum für kreative Lösungen. Neubauhäuser vom Architekten sind gewöhnlich bis aufs letzte Detail durchdacht, eher Wohnmaschinen als Wohnhäuser. Mein Haus basiert auf einer hochwertigen Bausubstanz, ist jedoch einfach gehalten (im Sinn von "kein Luxus" und im konzeptionellen Sinn) und lebt und entwickelt sich mit seinen Bewohnern weiter. Heizkosten für den letzten Winter: insgesamt ca. 400 Fr. für Pellet und Strom plus zusätzlich die jährlichen Service-Kosten für den Pellet-Ofen und den Kaminfeger. Schade ist nur, dass CO2 anfällt durch das Feuer im Ofen, ansonsten bin ich sehr glücklich mit meinen lebensfreundlichen Haus. Auf die Solaranlage muss ich noch sparen, auch hätte ich keine Fördergelder bekommen, hätte ich die Anlage direkt gebaut.

    Ich hoffe, Berber kann mit meinem Erfahrungsbericht auch etwas anfangen.

    Jedes im Strassenverkehr verletzte oder gar getötete Kind ist ein Drama und muss vermieden werden. Soweit sind sich alle einig. Ich bin beruflich im schulischen Umfeld tätig mit Kontakten zu vielen Schulen. In den letzten zehn Jahren wurde ich genau zweimal damit konfrontiert, dass ein Kind auf dem Schulweg angefahren wurde. Beides waren sehr schlimme Ereignisse, da beide Male das Kind verstarb. Die betroffenen Familien tragen viele Jahre Leid davon, vergessen geht hingegen oft, dass ein solcher Unfall auch Auswirkungen auf alle anderen Mütter und Väter hat. Zahlreiche Kinder wurden in der Nachfolge zu diesen Unfällen daran gehindert, ihrem Alter entsprechend Wege zu meistern.

    Was ich in den zehn letzten Jahren immer und immer wieder gesehen habe ist, dass Kinder aus Angst vor Unfällen auf dem Schulweg überbehütet und damit in ihrer Entwicklung teilweise dramatisch behindert wurden. Mütter halten zehnjährige Kinder in der Rolle des Kleinkindes fest und sehen nicht den Schaden, den sie damit anrichten. Darum hier mein Statement zum Thema "gefährliche Schulwege": Natürlich soll man über Gefahren diskutieren und sie möglichst eliminieren. Doch das Leben ist auch für unsere Kinder - frei nach Erich Kästner - lebensgefährlich. Das wird es immer sein. Wollen wir unsere Kinder sicher in ihr Leben hineingeleiten, müssen wir sie den Umgang mit Gefahren lehren. Auf verkehrsgefährlichen Schulwegen können Pedibusse Abhilfe schaffen. Dabei warten die Kinder zuhause oder am abgemachten Punkt auf eine Gruppe anderer Kindern, die in Begleitung eines Elternteils den Weg in die Schule gemeinsam und unter Aufsicht /Führung des Erwachsenen zu Fuss gehen. Damit können jüngere Kinder gut geschützt werden. Der Schulweg ist ein wichtiges Lernumfeld für Kinder, sie entdecken darauf die Welt, sie machen soziale Erfahrungen, die sie in der Schule oder zu Hause nicht machen würden, sie bewegen sich körperlich. Für ältere Kinder, welche mit dem Velo unterwegs sind, führt hingegen nichts an sicheren Velowegen, Einhalten der Helmpflicht und verkehrsberuhigte Strassen innerorts vorbei. Elterntaxis rauben den Kindern ein wertvolles Stück Lebenswelt und schaden zugleich der Umwelt. Es besteht Gefahr, mit einer Debatte über gefährliche Schulwege noch mehr Ängste bei Eltern zu schüren, statt ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Sicherheit auf dem Schulweg ohne Elterntaxi geschaffen werden kann.

    Hallo Pascha01 und Transmitter


    Jetzt war für fast ein Jahr nahezu Funkstille hier. Dies zuerst, weil ich selber seeehr lange warten musste und zudem keine Energie hatte, hier zu schreiben, wenn sich doch noch nichts Neues ergeben hat. Da ich Anzeige erstattet hatte, wurde ich zum Schweigen verpflichtet laut Paragraph irgendetwas der Strafprozessordnung. Diese Schweigepflicht brachte ich erst in Erfahrung, als ich die Akten eingesehen hatte und zu diesem Anlass juristisch über den betreffenden Artikel belehrt wurde. Darum muss ich leider weiter schweigen, zum Schutz des Täters, für den die Unschuldsvermutung gelten muss. Alles bisher Erzählte war vor dem juristischen Verfahren und zudem anonym. Ich denke, das ist darum i.O.

    Ich muss zugeben, es ging mir eine Weile richtig schlecht. Nach einer schlaflosen Nacht erlitt ich Anfang Sommer einen Kreislaufzusammenbruch. Im Moment ist wieder etwas besser, aber noch nicht gut. Normalerweise hab ich viele nützliche Strategien im Umgang mit Widrigkeiten, das letzte Jahr hat mir dann aber doch zu sehr zugesetzt, so dass ich fast vergessen habe, mir selber treu zu bleiben. Aber nur fast. Jetzt stärkt mir eine Psychologin den Rücken und ich haushalte mit meine Kräften.

    Der Umgang unserer Strafprozessordnung mit Opfern von Straftätern schockiert mich. Als wäre es extra so konstruiert worden, dass sich Opfer nur schwer juristisch wehren können. Aber das ist natürlich meine Interpretation. Jetzt hoffe ich einfach, dass ich eines Tages offen berichten kann, denn ich meine, die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wie unsere Justiz mit dieser Situation umgeht. Wer sollte sie sonst kontrollieren?