Mari62
reden sie hier von abtreibungen? eigentlich fetozid (ungeborene) oder von kindstötungen (säuglingen)?
ich selber habe zu abtreibungen keine schwarz-weiss meinung, weil es meiner meinung nach immer individuell ist. folgende faktoren sind fuer mich relevant:
- gesundheitsstatus des fötus (wird das kind mal mit einer starken behinderung leben müssen, allenfalls kontinuierlich auf pflege angewiesen sein oder ist es gesund)
- gesundheitsstatus der mutter (gefährdet die schwangerschaft die mutter und so allenfalls auch den fötus)
- lebenssituation der mutter bzw. eltern (wird das kind überleben können oder fehlen ihm grundvoraussetzungen wie nahrung, geborgenheit, etc.), kommt eine adoption in frage?
- art der zeugung (wurde das kind z.b. durch eine vergewaltigung gezeugt und die mutter wehrt sich gegen das kind oder war es eine wunschzeugung?)
an zentraler stelle steht bei mir immer das kindswohl. wenn das kind vermutlich darunter leiden würde, dass man es nicht abgetrieben hat, dann tut man meiner meinung nach niemandem einen gefallen eine abtreibung zu verhindern. was aber kein freifahrtschein sein soll es sich 'mal eben' anders zu überlegen.
bei der abtreibung an sich ist fuer mich der zeitpunkt relevant. auch wenn mit der befruchtung der eizelle biologisch gesehen schon leben entstanden ist, fehlt hier noch die komponente des erlebens des organismus. das ist erst ab etwa der 7. schwangerschaftswoche vorhanden.
somit sehe ich es als weniger schlimm an, vor der 7. ssw abzutreiben und je mehr es zum ende der schwangerschaft geht umso unethischer. kommt aber immer auf die o.g. umstaende an, die sich in einer schwangerschaft ja auch verändern können.