Jüngst unterzeichnete Ungarns Regierung einen Vertrag mit der russischen Gazprom. Gazprom liefert 2,1 Milliarden Kubikmeter Gas, dies zusätzlich zu den 3,9 Milliarden, die in Ungarn bereits eingelagert sind. Das gibt ein Total von sechs Milliarden Kubikmetern, die via Serbien und Türkei angeliefert werden. Ungarn steht vor einem sehr warmen Winter.
Zum Vergleich. Die Schweiz braucht 3,6 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Und wie viel ist im Lande bereits eingelagert? Null. Die Schweiz hat keine eigenen Gasspeicher, dies auch darum, weil Links-Grün stets dagegen war. Man muss Speicher in Frankreich und Deutschland mieten, wo man mit Glück noch Kapazitäten bekommt.
Auffallend daran ist, wie sich zwischen Ost und West ein unterschiedliches Politikverständnis manifestiert. Ungarns Regierung mit Premierminister Viktor Orbán fühlt sich verantwortlich für den bestehenden Lebensstandard seiner Bürger:innen. Man hat darum mehr als genug an Energiereserven eingekauft, auch wenn das gewaltig teuer war. (Auszug aus Kurt W. Zimmermann in Weltwoche vom 4.9.2022)