Also momo, das deckt sich in ungefähr mit dem, was ich auch schon in früheren Beiträgen schrieb und MarcThomas, ja – damals hatte ich auch Lösungsvorschläge angesprochen.
Grundsätzlich sind die beliebtesten Schweizer Bürger jene, die den vorgegebenen Weg von Kindesbeinen an beschreiten und produktiv als Erwachsene stets volle Leistung erbringen, um dann möglichst mit 65 zu sterben.
Dass wir in einer Gesellschaft leben, wo der Wert des Einzelnen nur an seiner Leistung gemessen wird, das ist offensichtlich, dass sich diese Gesellschaftsform jedoch noch Sozialstaat nennt, der Witz und Hohn an sich. Ja genau, es ist eine Gesellschaft, die sich immer mehr asozial denkende und handelnde Menschen heranzüchtet und wer nicht mitspielt, der hat sogleich verloren.
Das ist die nackte Realität in einem Land, wo der absolute Luxuswahn die Menschen beutelt, welche diese Leistung entweder nicht erbringen können oder nicht leisten wollen. Wir sind ja alle vom ersten Tag des Lebens darauf dressiert worden, dass diese Einbahnstrasse unserer Gesellschaft nur wenige hinterfragen. Meistens erst durch einen persönlichen Schicksalsschlag oder den eines Angehörigen.
Gut – jedoch früher oder später merkt es fast jeder, spätestens im hohen Alter.
Es wird nach Lösungsvorschlägen gefragt, ich versuche sie in kurze Worte zu fassen. Ein Sozialstaat mit den finanziellen Mitteln und der geringen Grösse der Schweiz hätte es eigentlich leicht. Zuerst müsste aber das Profitdenken in den Hintergrund gestellt werden und das Wohl jedes einzelnen Menschen in den Vordergrund. Daran scheitern meine Ideen schon mal von Vornherein, denn daran sind unsere Polit-Wirtschaftsbosse nicht interessiert.
Zuerst müsste der Staat dafür sorgen, dass es bezahlbare Wohnungen gibt, wohl gemerkt, weder Luxuspaläste, noch einsturzgefährdete Bruchbuden, ganz einfach - jedoch praktisch eigerichtet. Gleichzeitig müssten Arbeitsplätze geschaffen werden und zwar solche, wo noch menschenwürdig gearbeitet werden kann und niemand dazu gezwungen wird Leistung nach Pensum im permanenten Zeitdruck zu erbringen. Das in kurzen Worten zu erklären ist nicht möglich, ein Modell hier zu konstruieren wäre zu viel des Guten. Grundsätzlich arbeitet aber jeder gerne unter normalen Bedingungen und in freundlicher Atmosphäre. Würde das geboten und zwar auch nur tageweise für jene, die krankheitsbeding oder aus welchen Gründen auch immer, nicht jeden Tag gleich produktiv sein können/wollen, so kämen immer mehr an diese Stellen - freiwillig wohlverstanden. Mit etwas Fantasie käme man auch darauf, was in solchen Betrieben produziert werden könnte, z.B. Nahrungsmittelproduktion derer Sorten Gemüse und Früchte, die heute um die halbe Welt reisen, bevor sie auf Schweizer Märkte kommen. Wohnungsbau oder –Umbauten für die günstigen oben erwähnten Domizile. Kleider für den kleinen Bürger ohne grosses Einkommen usw. usw.
Grundnahrungsmittel müssten drastisch billiger werden, meinetwegen dagegen die Luxusfressalien dafür teurer. Die Preise welche man in der Schweiz für Gemüse, Mehl, Zucker, Eier, Öl, Butter, Brot und Fleisch etc. bezahlt, sind einfach zu hoch für jene Menschen, die wenig oder kaum Geld haben. Gut, gibt es heute Deutsche Geschäfte, die dem teilweise entgegenwirken!
Es ist so, dass die grössere Menge der Menschen weltweit wie Sklaven leben oder sich mindestens so fühlen, damit sich andere als Herrscher und kleine Könige aufführen können und das nennst sich dann Politik und Wirtschaft.
Einstein meinte auch einst und das trifft vielleicht auf meine Lösungsvorschläge zu:
„Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.“
Ich wünsche euch allen einen guten Tag, liebe Grüsse - Jazz
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Guten Morgen oliver4247, wie läuft es bei Ihnen? Hat sich da etwas getan in letzter Zeit?
Liebe Grüsse
Jazz -
Hallo Condor
Drum prüfe, wer sich ewig bindet……
Dass es bei ihnen hoch her geht, das habe ich schon gemerkt und wie bereits gesagt, ich glaube auch, dass sie jetzt den richtigen Weg einschlagen. Es ist mir schon klar, dass sie sich damit nicht zufrieden geben und gute Miene zum Bösen Spiel machen können. Offensichtlich wurden sie Opfer als Mittel zum Zweck, passiert aber auch so mancher Frau. In einigen nordafrikanischen Ländern gibt es Bezness-Schulen, wo die jungen Männer lernen, wie sie effizient Europäerinnen um den Finger wickeln können, um sie entweder abzuzocken oder an eine Aufenthaltsbewilligung im reichen Land zu gelangen. Das zu wissen hilft ihnen jedoch nicht aus ihrer Situation.
Sie erklären hier die Problematik mit geschiedenen Frauen und stecken selber in einer ganz ähnlichen Lage. Falls sie in naher Zukunft als geschiedener Mann wieder jemanden kennen lernen, dann haben auch sie Altlasten im Gepäck, welche verarbeitet werden müssen. Auch sie werden dann froh sein, wenn ihnen jemand geduldig zuhört und Verständnis für das Erlebte aufbringen möchte, (vor)verurteilen ist natürlich immer leichter getan, als sich dann eben die Zeit und Mühe zu nehmen. Sagen sie schon vorab, das funktioniert so nicht, dann kann es auch nicht funktionieren. Versuchen sie doch in Zukunft mal sich bewusst zu machen, dass sie gleich viel geben möchten, wie sie zu nehmen bereit sind und da rede ich nicht von Materiellem, sondern von Verständnis und Fürsorglichkeit. Sie sprechen auch die hohen Ansprüche an, die offenbar ihrer Meinung nach schweizer Frauen grundsätzlich haben. Damit kann ich so überhaupt nichts anfangen. Falls sie Ansprüche materieller Natur meinen, dann sage ich Quatsch dazu. In meinem Bekanntenkreis sind grösstenteils Frauen, die sich ihren bescheidenen Standard selber durch harte Arbeit finanzieren. Ein hoher Anspruch ist ein dehnbarer und sehr missverständlicher Begriff für mich. Bei der Partnerwahl können sie vielleicht darauf achten, dass die Frau ähnliche Ansprüche stellt, wie sie. Vielleicht suchen sie auch an den falschen Orten?
Natürlich möchte wohl niemand eine Ehefrau die sich prostituiert, es versetzt mich aber immer wieder in Staunen, dass ich vorwiegend Männer höre über Prostituierte verachtend herzuziehen; Obwohl dieses Geschäft in der Regel von Männern für Männer organisiert wird. Ich bin absolut gegen Menschenhandel und Prostitution ist zu mehr als 80% nichts anderes als Menschenhandel. Ihre Scheinehefrau hatte bestimmt schon lange vorher damit zu tun, es wundert mich also auch nicht, warum sie ziemlich skrupellos ihre Ziele verfolgt, denn ihre Seele ist bestimmt schon sehr desolat und wer weiss schon, was sie bis heute alles erleben musste. Zimperlich zu sein können sich viele Frauen dieser Welt nicht leisten, weil mit ihnen alles andere als zimperlich umgegangen wird.
Eine durch die Prostitution kaputte Seele trägt wesentlich mehr Altlasten mit sich, als eine nach einem Scheidungstrauma, soviel steht fest.
Condor, meiner Erfahrungen nach erwarten Männer meistens, dass die Frau ihr Leben für die Beziehung umkrempeln soll, zum Beispiel lebt man weit voneinander entfernt im gleichen Land. Falls sie wieder einmal eine Schweizerin kennenlernen und die Beziehung wird langsam ernst, dann kann ja einer in die Nähe des anderen ziehen und meiner Meinung nach muss es nicht immer die Frau sein, welche Wohnort und Job wechselt. Hindernisse gibt es immer und auch Probleme, ist man in einer Partnerschaft. Ich hoffe, dass sie nach diesem Dilemma dann doch noch die Richtige finden werden und alle diese Hürden überwinden zu können.
Ich wünsche ihnen alles Gute und viel Kraft
Jazz -
Danke Mu, es ist schön zu lesen, dass sie meinen Gedankengängen folgen können.
Hallo Condor, im Prinzip haben sie schon das Gleiche erlebt und doch stecken andere Menschen dahinter und eine unterschiedliche Mentalität der Ehefrau, also ist es dann doch nicht ganz dasselbe.
Zum Thema Liebe, wenn man überhaupt davon sprechen kann, wenn man seinen Partner vielleicht nur aus einem Urlaubsbesuch kennt oder aus dem Internet. Wenn man jemanden wirklich liebt, dann hat man auch Verständnis und Geduld, denn keiner kann sein Leben von heute auf morgen total umkrempeln. Ich spreche daher hier lieber vom Beginn einer Liebe, denn richtige Liebe muss wachsen und braucht Zeit, es ist meistens eine Zeit des Kampfes für sich und die andere Person.
Natürlich darf es dann auch nicht sein, dass man nur für den Anderen, aber gegen sich selber kämpft. Genauso ist es aber auch falsch, dann lediglich nur für sich selber kämpfen zu wollen. In ihrer Situation und mit den damit verbundenen Erlebnissen haben sie für sich bestimmt richtig entschieden und auch den richtigen Weg eingeschlagen.
Oliver4247 erlebt und empfindet die Situation jedoch vielleicht ganz anders als sie und er ist jetzt noch bereit weiter zu kämpfen, es kann ja durchaus sein, dass bei ihm und seiner Frau die Liebe dadurch wächst und siegt.
Es gibt in der Schweiz auch viele Zweckbeziehungen, die von aussen kaum als das zu erkennen sind. Wer kann schon in eine andere Person hinein schauen. Aber ich kenne auch Leute, wenn dann eine bestimmte Art Person kommen würde, dann wären sie von heute auf morgen weg vom langjährigen Partner. Es sind da aber nicht nur Frauen bei.
Für sie Condor habe ich noch einen Tipp, ohne Rücksichtnahme funktioniert keine Beziehung und statt Mitleid wäre Mitgefühl ein besserer Begleiter. Sie können sich ja auch mal selber hinterfragen, warum sie in die Ferne schweifen, wenn es doch so viele Single-Frauen gibt in der Schweiz. Haben sie sich mehr Unterwürfigkeit und Abhängigkeit erhofft? War es einfach die Lust auf etwas Anderes, aus unserer Sicht Exotisches? War es ein Spontanentscheid aus dem Bauch heraus, ohne sich mit der Mentalität ihrer noch-Frau auseinandersetzen zu wollen? Wie ehrlich waren sie zu Beginn der Beziehung, mit sich selbst und mit ihr?
Wir Menschen handeln oft geleitet vom Selbstbetrug, in dem man sich alles schön ausmalt. Wenn es dann anders kommt, sind wir enttäuscht. Enttäuschungen sind meistens resultierend aus Erwartungshaltungen und Vorstellungen, wie es dann sein sollte. Sehen sie, ich habe mit ihnen auch kein Mitleid, jedoch mitfühlen kann ich schon. Für ihren heutigen Frust in ihrer Situation habe ich durchaus Verständnis, ohne dass ich Männer verstehen kann, die von Frauen anderer Kulturen verlangen, dass sie sich wie Schweizerinnen verhalten müssen, so auf die Schnelle, von heute auf morgen.
Diejenigen Männer welche ich kenne, die sich Frauen aus dem Ausland geholt haben, waren auch meisten solche, die hier nie eine lange Beziehung zu einer Landsmännin aufbauen konnten.
Geduld, Verständnis und Mitgefühl müssen sie auch in einer Beziehung zu einer Schweizerin aufbringen können, bei einer Ausländerin desto mehr.
Schönen Sonntag wünscht euch
Jazz -
Hallo oliver4247
Ihre Einstellung, dass sie ihre Frau aus dem Milieu holen möchten, ehrt sie wirklich sehr, ich spüre hier auch ihre grosse Not und aufrichtige Hingabe. Nur muss ich sagen, dass es vermutlich nichts ändern würde, wenn sie den Sohn in die Schweiz holen. Eben gerade weil Prostitution in Thailand ganz normal ist. Ich denke sogar, dass sie damit die gegenteilige Wirkung erzielen würden, denn wenn der Sohn hier lebt, dann steigen eure Unterhaltskosten, weil er ja auch krankenversichert, eingekleidet und ernährt etc. werden muss. Bei uns ist das ums vielfache teurer, als in Thailand. Hinzu kommt, dass die Forderungen der Familie dadurch nicht abreissen würden. Und wenn er sich hier nicht anpassen kann oder sich nicht wohl fühlt, werden sie ständig damit konfrontiert, dass die Frau mit dem Sohn nach Hause in den Urlaub fliegen möchte. Ein Kostenfaktor, der nur schwer zu berechnen ist.
Glauben sie mir, oliver4247, ich verstehe sie sehr gut, auch ich möchte keinen Partner, der im Sexgewerbe tätig ist, nicht mal nur als Türsteher eines solchen Etablissements.
Ich finde es aber total super, dass sie versuchen möchten, eine andere Arbeit zu finden für ihre Frau. Es ist jedoch nicht leicht, wenn sie das nicht möchte und den Sinn darin nicht sieht.
Wegen der Steuern, auch die Einkünfte aus der Prostitution müssten eigentlich versteuert werden und da werden beide Einkünfte, die von ihnen und von ihr zusammen gerechnet. In Thailand ist es schon so, dass dann lediglich das Zimmer gerechnet werden muss. Mit einem Einkommen von Fr. 2400.- kommt man hier nur schwer über die Runden. Es wäre vielleicht an der Zeit, dass ihre Frau erkennt, dass sie es ohne ihre Unterstützung auch nicht leicht haben würde und alleine mit diesem Einkommen auch nicht die Möglichkeit hätte, Geld nach Hause schicken zu können. Sie ist also von ihrem guten Willen ein grosses Stück weit abhängig. Leider geht es dann nur mit etwas mehr Härte, wo sie ihr klar und deutlich sagen müssen, dass sie wieder nach Thailand zurück muss (das verlangt schon unser Gesetz), wenn sie sich von ihr scheiden lassen und dass sie sich trennen, wenn sie nicht einer anderen Arbeit nachgehen möchte. Das klingt zwar nach Erpressung und davon halte ich eigentlich sonst nichts, aber eine andere Möglichkeit sehe ich leider nicht für euch. Später wird sie ihnen vielleicht aber mal dankbar sein.
Von Rentensystemen verstehen die Asiaten nur Bahnhof, auch wenn man es ihnen erklärt. Dass diese Dinge, auch die Kranken- und Unfallversicherungen, obligatorisch und zwingend notwendig sind in der Schweiz, ist für ihre Frau noch nicht fassbar. Versuchen sie es halt trotzdem zu erklären.
Liebe Grüsse
Jazz -
Hallo oliver4247
Ich würde nicht mal so weit gehen ihrer Frau zu unterstellen, dass sie es ausschliesslich auf die Aufenthaltsbewilligung abgesehen hatte, als sie mit ihnen gekommen war. Aber grundsätzlich ist es bestimmt der Grundgedanke gewesen, von einem reichen Mann versorgt zu werden. Dass nicht alle Europäer reich sind, das erkennen die Asiaten in der Regel nicht an, nur schon diesen Umstand, dass man sich so weite Reisen leisten kann, ist für sie schon genug Grund zu Annahme. In Thailand hat Prostitution auch einen ganz anderen Stellenwert als bei uns, bedenken sie, dass sich dort traurigerweise ein grosser Teil der Wirtschaft darauf stützt, auf den Sextourismus. Dass es u. A. meistens rein wirtschaftliche Gründe sind, warum sich so viele Europäer in Thailand austoben, das ist ihnen nicht bewusst. Es ist für ihre Frau daher schwierig zu erkennen, dass sie sich nun hier einen zwar tolerierten, jedoch in der Ehe nicht akzeptierbaren und in der Gesellschaft verpönten Job genommen hat. In Thailand ist das oft die einzige mögliche Arbeit für junge Frauen und leider auch Kinder, die so dann den Unterhalt der ganzen Familie finanzieren. Und dann sind wir gleich beim schwierigsten Punkt, dem unterschwelligen Druck, den die Familie auf ihre Gattin ausübt. Schliesslich ist sie in einer Gesellschaft aufgewachsen, wo alles, aber auch wirklich alles geteilt wird. Davon werden sie vielleicht nicht viel mitbekommen, aber dieser Druck wird auch über die vielen tausend Kilometer immer bestehen bleiben. Für die Familie hat ihre Frau einen reichen Mann geheiratet, für sie ist und bleibt es Pflicht der Familie Geld zu schicken, egal woher es kommt. Das sind wohl die grössten Schwierigkeiten und Herausforderungen einer Ehe mit so unterschiedlichen Mentalitäten.
Abschliessen möchte ich noch behaupten, dass sich hier auch so manche brave Schweizerin prostituieren würde, hätte sie keine anderen Chancen für die Finanzierung des Lebensunterhaltes, oder hätte sie keinen liquiden Ehemann.
Ich hoffe sehr, sie finden zusammen noch einen für beide begehbaren Weg….
Alles Gute
Jazz -
Max I. Mumm schrieb:
„Und ich bin auch ganz klar der Meinung, dass deine Tochter spätestens nach der Geburt Verantwortung zu übernehmen hat, wenn sie denn bei der Zeugung des armen Wurmes schon keine wahrgenommen hat. Oder warum ist sie schwanger geworden?“
Warum? Weil man mit 16. noch Spass am Sex hat und nach 100%-igem Verantwortungsbewusstsein in diesem Alter zu schreien, ist gar ein bisschen viel verlangt. Mir ist eine Mutter mit 16 wesentlich sympathischer, als eine mit 66!
Es ist übrigens die Natur, die es so eingerichtet hat, dass auch schon 14-jährige schwanger werden können, aber eben, wir wenden uns ja tagtäglich gegen die Natur, mit allen nur erdenklichen Mitteln.
Es ist nun ca. 39 Jahre her, seitdem die Freundin meines Bruders, beide auch 16, schwanger geworden war. Heute ist das Kind ein erwachsener erfolgsorientierter Mann. Meine oder ihre Eltern hatten den Kleinen damals nicht gross gezogen. Und trotzdem hatten sie viel Unterstützung geleistet, halt mehr im Hintergrund, die Verantwortung inkl. Arbeit jedoch bei den Eltern belassen.
Es gab damals schon Mutter-Kind-Heime, das Wort Heim kling etwas negativ, ist es aber nicht. Das hat nichts mit abschieben oder verstossen zu tun, dort können junge Mütter sehr gut lernen, was Verantwortung für das Kind zu haben und Planung des eigenen Lebens mit Kind heisst, ohne sich dann lediglich auf die Eltern verlassen zu können. Die jungen Mütter müssen sich untereinander absprechen, wer bei den Kindern bleibt, geht jemand zur Arbeit oder zur Party. Weil die Mütter dort alle in der gleichen Situation sind, lernen sie voneinander und sie lernen rasch.
Ich würde ihnen auch nicht empfehlen, dass sie das Baby anstelle ihrer Tochter aufzuziehen, solange sie daheim wohnen bleibt, solange spürt ihre Tochter selber noch das Gefühl in sich, Kind sein zu können. Sie ist es ja schliesslich auch, gegenüber ihnen. Dass sich ihre Tochter den für sie leichtesten Weg aussuchen möchte, ist doch auch menschlich. Ich kenne weitaus ältere Leute, die auch nicht viel Eigenverantwortungsgefühl aktivieren, solange sie jemanden haben, der vollumfänglich für sie sorgt und einsteht.
Es hat bestimmt einen Grund, warum sie nicht erzählen möchte, wer der Vater des Kindes ist. Je mehr sie an ihr „rumstürmen“, desto weniger wird sie sich öffnen. Lassen sie doch dieses Thema mal ruhen, vielleicht kommt sie dann plötzlich von sich aus darauf zu sprechen. Auch dieses Bewusstsein zu erkennen, wie wichtig es ist den Vater zu benennen, würde sie ev. von anderen Mitbetroffenen im Mutter-Kind-Heim lernen.
Alles Gute und Kopf hoch, das wird schon…..
Lg Jazz -
Um ihre Frage zu beantworten, Niobium5, falls sie hoffen, dass man diese auch wirklich ernst nimmt hier, muss ich ein wenig ausholen. Vielleicht zeigt ihre Fragestellung auch lediglich, dass offenbar an unseren Schulen die falschen Dinge gelehrt werden, zwei Fremdsprachen schon in der Unterstufe, jedoch keine Lehrstunden über das Natürlichste und Lebensnotwendigste der lebenden Geschöpfe dieser Welt.
Als ich diese Frage las musste ich mich selber fragen, warum ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich Lebensmittel in den Abfall werfe und warum sie das offenbar nicht kennen. Schnell gedacht wäre hier wohl die Antwort, dass sie vielleicht kein Gewissen haben, aber das ist mir ein wenig zu einfach. Ich suche hier die Antwort eher bei ihrem Bewusstsein, was sicher auch in Zusammenhang mit ihrer Erziehung steht. Da war in meiner Kindheit mein Vater bestimmt eine grosse Stütze, der uns „zwang“ oder besser gesagt, uns inständig dazu aufforderte, Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen. Als kleines Kind schon sah ich Menschen, die total ausgehungert mit geblähten Bäuchen in ihren Heimatländern dem Hungertod nahe waren. Die meisten Eltern würden das ihren kleinen Kindern vermutlich nicht zumuten wollen, bei uns wurde auch über dieses Thema ausführlich diskutiert. Besonderes Essen gab es auch nur zu besonderen Gelegenheiten, jedoch ordentlich und ausgewogen ernährt wurden wir tagtäglich. Übrigens sieht und merkt man mir das auch heute noch an… und offenbar hatte es mir auch nicht geschadet, dass mir gewisse Bilder als Kind auch noch in den Träumen begegnet waren.
Lebensmittel sind nicht in erster Linie für den Genuss, also die Gaumenfreude da, sie gehören zu den lebensnotwendigsten Dingen der Menschen, gleichermassen wie sauberes Trinkwasser und die Luft zu Atmen. So lange sauberes Trinkwasser und das Minimum von Esswaren nicht selbstverständlicher Weise für jeden Menschen dieser Welt zugänglich ist, so lange werde ich wohl ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich diese Ressourcen bewusst verschwende.
Oberflächlich betrachtet könnte man schon sagen, dass es nicht unser Problem ist, wenn andere verhungern, jedoch ist halt nicht jeder hier in der Schweiz des blödsinnigen Überflusses oberflächlich oder zur Oberflächlichkeit erzogen worden.
Ich hoffe, dass ich ihnen mit meinen Ausführungen nun ein wenig die Augen öffnen konnte, weiter könnten auch sie ja versuchen, etwas an ihnen zu arbeiten, um ihr Bewusstsein zu erweitern.
Mir sind schon so viele Leute begegnet, die wohl ähnlich denken wie sie. Hätte ich Handlungsspielraum, dann würde ich solche Leute am Liebsten ohne Pass, Geld und Kreditkarten in einem 3.-Welt-Land aussetzen, falls sie es überleben würden, nach paar Monaten nochmals intensiv über das Erlebte mit ihnen diskutieren. Das wäre mit Sicherheit sehr interessant für beide Seiten und ihre Frage könnten sie sich danach bestimmt auch selber beantworten.
Viele Grüsse
Jazz -
Grüäzi Ratlos99
Barbara_Mustermann hat ihnen ein Buch empfohlen, genau das gleiche wollte ich ihnen auch raten und man merkt auch, dass sie es gelesen und verstanden hat.
Nur finde ich es aber schwierig, ihnen Sinn und Inhalt des Buches in kurzen Sätzen erklären zu wollen, das ist nicht möglich, darum empfinden sie die Erläuterungen von Barbara auch als persönlichen Angriff. Das soll es aber nicht sein, denn es sind noch nie perfekte Eltern vom Himmel gefallen. Fehler macht jeder, auch solche, die den Beruf als Erzieher gelernt haben, denn Kinder sind halt nicht komplett berechenbar.
Wenn sie und ihre Partnerin dieses Buch lesen und auch versuchen zu verstehen, also das Gelesene miteinander besprechen, werden sie selber merken, wo sie ihr Verhalten ändern müssen. Es ist sehr gut beschrieben, mit Fallbeispielen etc. und es wird euch beiden auch Mut zu Veränderungen machen.
Ich habe keine Kinder, habe mir das Buch aber empfehlen lassen und gelesen, nachdem ich mit Freunden und ihren Kindern ein paar Tage im Urlaub war. Ich dachte damals auch, das kann es doch nicht sein….. Doch diese Eltern wollen sich nicht belehren lassen, weder von Freunden, noch durch Bücher. Den Schlamassel erleben sie nun jeden Tag aufs Neue und sie haben sich zwei kleine, komplett überhebliche respektlose Terroristen an gezüchtet.
Durch diese Konstellation mit dem leiblichen Vater und den Grosseltern wird es tatsächlich schwieriger, eigentlich müssten sie gewisse neu erlernte Erziehungsmassnahmen auch mit denen absprechen. Der Spruch, viele Köche verderben den Brei, zeigt hier schon auch Sinn und unangenehme Folgen. Vor allem, so denke ich, in der ersten Zeit des Wandels der Erziehung.
Wenn sie das Buch lesen, dann wird ihnen klar, dass wirklich sie das Kind indirekt zu seinen Taten bewegen, weil es ihnen heute nicht bewusst ist, sollten sie das aber nicht als Bosheit meinerseits ansehen, nur als Erklärung. Umerziehung mit 7 ist noch lange nicht zu spät. Lesen sie, denken sie intensiv darüber nach und packen sie es an. Das wird schon.
Gerade in unserer Zeit der vielen Einflüsse von aussen, ist Kindererziehung ein wirklich strenger Job. Man sollte den nicht weniger ernst nehmen, als den eigenen Beruf, den man ja auch erst erlernen musste.
Ich wünsche ihnen und ihrer Freundin viel Erfolg dabei.
Liebe Grüsse
Jazz -
velvet, danke.
Die Sensibilität Missverhalten zu erkennen wenn sie mir begegnen, hatte ich schon immer, nur kann ich jetzt besser damit umgehen. Dünnhäutigkeit kann ich mir heute nicht mehr leisten.
Fairplay wäre ja schon eine gute Sache, wenn es dann auch einen Stellenwert hätte. Aber seien wir mal ehrlich, wer besser bescheissen und lügen kann, der zieht auch meist die besseren Karten im Spiel des Lebens. Mal ein Beispiel, werde ich arbeitslos und erhalte 70% meines Einkommens, dann kriege ich bestimmt nach paar Monaten ziemliche Bauchschmerzen, weil ich gerade mal knapp meine Rechnungen damit bezahlen kann und ich meine Ersparnisse zum Leben aufbrauche. Ist mein Nachbar in der gleichen Situation und er verkauft daneben noch irgendwelche illegale Artikel oder arbeitet schwarz, dann wird ihm seine Arbeitslosigkeit nicht das Geringste ausmachen. Er fühlt sich sogar ganz wohl in seiner Haut.
Ich weiss, dass viele dieses gegenseitige Messen als gesund betrachten, vielleicht hat das auch zum Teil mit den unterschiedlichen Geschlechtern zu tun. Es ist wohl ein wenig mehr im Programm der Männer, als der Frauen. Obwohl dieses sich gegenseitig permanent Messen müssen heute auch zunehmend das allgemeine Frauenverhalten prägt. Aber wie ist es denn für die Leute, ob Frau oder Mann, die das nicht so empfinden, also diesbezüglich einen Programmierfehler haben? So wie ich. Wo ich als weiteres Beispiel immer zuerst das Gute sehen möchte, also was mein Gegenüber gut macht und kann, bevor ich seine Mängel suche. Und, dass sich dieses ewige Konkurrenzdenken auch in Partnerschaften immer mehr zeigt, das haben mir die letzten 3-4 erlebten auch bestätigt. Aber nirgends steht ein Schiedsrichter, der über die Fairness wacht.
Oder, dass man jemanden kennenlernt und beim zweiten Zusammentreffen glaubt, dass man bei einem Vorstellungsgespräch sitzt, oder bei „wer wird Millionär“. Das habe ich auch schon erlebt, da hätte ich Fragen beantworten sollen, die mir so zuwider waren, dass ich mich absichtlich blöder stellte, als ich eigentlich bin. Da wird Wissen getestet, ohne den Menschen zu betrachten oder die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass noch ganz andere Ding in ihm stecken, als auswendig Gelerntes aufzuzählen.
Die Oberflächlichkeit in unserem System kennt keine Grenzen mehr, so las ich kürzlich über eine Studie, der zufolge schon die Namensgebung bei den Bewerbungen eine grosse Rolle spielt. Bei gleicher Qualifikation hat eine Cindy die schlechteren Karten, als eine Elisabeth. Alles ganz normal bei uns.
Ich bin Gefühlen wie Neid auch nicht unterworfen, aber ein bisschen Sehnsucht nach mehr Einigkeit unter dem Volk, das fühl ich schon. Ich frage mich, ob die reiche Schweiz wirklich so reich ist, wenn sich die Menschen gegenseitig aufhetzen lassen. Den Prunk kann ich hier gar nicht mehr so deutlich erkennen, machen wir uns doch zusehends zu Sklaven des Materiellen.
Eigentlich bräuchte der Mensch nur wenig, um überleben zu können, dazu gehören jedoch auch Nicht-Materielle Dinge, denen wir uns immer mehr beschneiden: Liebe – Fürsorglichkeit – Empathie und Toleranz.
Wo sind sie geblieben?
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
Jazz
Und jetzt noch etwas für die Ohren....Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -
Grüäzi mitänand
Dass wir uns auch in der Freizeit gerne profilieren und gegenseitig messen wollen, finde ich auch ziemlich problematisch, ich tue das nicht. Viele suchen da genau diesen Ausgleich ihrer Gefühlswelt, den sie im Alltag oder in der Familie nicht finden, als gut oder wichtig - als besser oder wichtiger dastehen zu wollen, dann halt eben im Sport etc. die Hierarchieleiter emporklimmen müssen. Wir sind ja schon so weit, dass wir uns bereits an Festen mittels irgendwelcher Wettkämpfe messen wollen, alles ohne mich.
Ihren Ausführungen zufolge, velvet, müsste ich aber die Entwicklung unserer Arbeitswelt genau gegenteilig empfinden, denn ich war als junger Mensch eher dünnhäutig, im Vergleich zu heute sowieso. Damals hätte ich wohl nie diese Leistungen erbringen können, hätte ich zu den vielen harten Arbeitsstunden zusätzlich noch schlechte Arbeitsklimas erfahren müssen.
Ob es in der Steinzeit schon Mobber gegeben hat, das kann ich nicht beurteilen, damals lebte ich nicht. Nur dieses alle-auf-einen-Ding, das erlebte ich wirklich erst in der zweiten Hälfte meiner Berufszeit und es scheint sich tatsächlich zu häufen. Ich wage zu behaupten, dass es für die Jungen schon fast zur Normalität geworden ist. Was als normal betrachtet wird, das ist dann bald schon kein Missstand mehr, in diese Gefahr laufen wir mit offenen Augen und erkalteten Herzen.
Velvet, ich weiss ja nicht, ob sie auch gelegentlich dieses Land verlassen, vielleicht auch mal etwas weiter weg reisen. Wenn ich mich in Afrika, Indonesien, Indien, Sri Lanka, Kuba oder wo auch immer aufhalte, wo die Menschen in ärmeren Verhältnissen leben, da kann ich Mobbing lange suchen, diese Art der Aggressionen am Arbeitsplatz finde ich nicht. Es ist schon das Verhalten unserer Moderne. Aber es ist auch klar, wenn der direkte Kampf ums Überleben besteht, dann hat man keine Lust und Energie dem Gegenüber das Leben noch schwerer zu machen und selber möchte man das ja auch nicht erfahren müssen. Ich finde es immer besonders erfrischend in diesen Ländern den Leuten bei der Arbeit zuzusehen, auch mitzumachen und denke dann oft, ach ja, das war bei uns mal ganz ähnlich. Ich neige auch nicht dazu, die Vergangenheit zu idealisieren, was man mir vielleicht noch unterstellen könnte.
Natürlich wird man Mobbing nicht gänzlich ausmerzen können, wenn man sich einmischt, so wie ich das schon getan habe, aber es liegt ja in jedem Bürger eigenen ermessen, ob man mitmacht oder nicht, ob man im Hintergrund stehend zuschaut, oder dagegen arbeitet. Ich arbeite dagegen, damit ich mich auch noch im Spiegel anschauen kann, egal ob es dann den Tropfen auf einen heissen Stein bedeutet oder das kämpft gegen Windmühlen. Die Welt oder eine Gesellschaft ändern kann ein Einzelner nicht, nur direkt in seinem Umfeld kann jeder etwas bewegen, diese Theorie habe ich mir selber schon oft bewiesen, resigniert habe ich bislang noch nicht.
Und nun noch etwas Erfreuliches, kürzlich berichtete meine Freundin, dass die Zusammenarbeit mit dieser Frau heute total gut ist, ich habe es oben mal beschrieben, die nach längerem Auslandaufenthalt wieder in die Firma zurückkam. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch damit zu tun hat, weil sich nach unserem Gespräch meine Freundin anders mit ihr auseinandersetzte, mit mehr Geduld und weniger Vorurteilen auf sie zuging. Meine Freundin sagte klar, du hast wieder mal Recht gehabt, sie brauchte einfach noch etwas Zeit um wieder richtig in den Rhythmus zu kommen.
Liebe Grüsse und schönen Tag
Jazz -
Hallo Cerisa
So wie sie es beschreiben verhält es sich und genau diese Ängste von wegen Arbeitslosigkeit sind es, die den Nährboden für gezieltes Mobbing ausmachen. Man muss schon stark sein und alle Ängste in den Wind schissen, damit man so agieren kann, wie ich es beschreibe. Wenn man sich jedoch mobben lässt bis zum absoluten Selbstzweifel oder gar bis zu Depressionen, dann kann es schon zu spät sein, um in ein neues Arbeitsverhältnis eizusteigen zu können und sich dort ordentlich zu bewähren. Offensichtlich angeschlagene Leute mit längerer Ausfallzeit im alten Job will ja auch niemand mehr einstellen.
Natürlich kann man nicht jeden Zwist am Arbeitsplatz gleich als Mobbing bezeichnen, es gibt sicher auch Leute, die fast überempfindlich auf alles reagieren, oft wird reine Information schon als Kritik an der Person wahrgenommen. Das hat aber auch damit zu tun, dass nirgends mehr Fehler als menschliches Verhalten akzeptiert werden, doch wir sind nun mal Menschen und daher ist keiner ohne Fehler. Und genau diese Fehler sind in so manchem Bereich auch bloss subjektiv. Nicht immer ist es so einfach wie beim Rechnen, wo 2 + 2 immer 4 ergibt. So hatte ich mal eine Stelle, wo je nachdem welche Chefin im Haus war, unterschiedlich gearbeitet werden musste. Irgendwann hatte ich die Nase voll davon, weil das nicht meinem Charakter entspricht, wie ein Fähnchen im Winde arbeiten zu müssen und die Zwei darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie sich doch mal auf eine Arbeitsweise einigen sollen. Ansonsten würde ich künftig so arbeiten, wie ich es für richtig halte.
Meinen Erfahrungen zufolge ist ein schlechtes Arbeitsklima immer das Armutszeugnis der Geschäftsleitung.
Hi jeykey
Sozial – wem gegenüber, denen die eh schon zu viel haben…..
In unseren Breitengraden ist das Geschäft mit der Angst ein richtig lukratives geworden, das sieht man schon an der Vielfalt an Versicherungen, die wir uns aufschwatzen lassen.
Ich bekam einen ziemlichen Knoten im Magen, als ich ihre Geschichte las. Wo früher mehrere Leute für einen Chef arbeiteten, müssen heute einzelne Springer für mehrere Chefs hetzen.
Mein erster Gedanke dazu war: ihnen ist halt auch keiner gewachsen…. Womöglich will man das Gleichstellungsgesetz damit umgehen, dass man dann für Männer einfach weitere Chefposten kreiert. Die machen dann Karriere und sie machen die Arbeit!
Es verhält sich natürlich nicht immer und überall so, in unserem System kommen auch viele Männer unter die Räder der Unbarmherzigkeit. Schon seit jeher waren die Gutmütigen und Bescheidenen auch die Unterdrückten.
Ja, und auch wenn sie eine andere Stelle finden, die Chance dass es besser wird ist klein, zu klein, als dass sie das Risiko auf sich nehmen möchten, ich verstehe das sehr gut.
Ich gehe auch schon steil auf die 50 zu und weiss, dass mein Job nicht bis zur Pensionierung sicher für mich sein wird, ich kenne die Pläne meines Chefs. Soll ich jetzt schon wechseln oder warten? Und natürlich warte ich vorerst mal ab, denn eigentlich bin auch ich froh um diese Arbeit. Als rechte und linke Hand des Chefs, mit total flexiblem Aufgabengebiet und Arbeitszeiten habe ich auch paar hundert Stutz weniger im Lohnbeutel, als unser total unflexibler Analphabet, der nur seine paar Handgriffe macht und kennt. Sozusagen als Mitgliederbeitrag, so verstehe ich das!
Ich habe eine Freundin, die schon längere Zeit keine Stelle mehr hat und sie sagt, dass sie kaum noch Bewerbungen schreiben kann, weil kaum ein Inserat mehr auf ihr Profil passt. Wir haben uns schon darüber unterhalten, ob wir nicht auswandern sollen um uns selbstständig zu machen, an einem Ort, wo die Gesetze nicht ganz so straff sind, sodass man für jeden Furz viel zu bezahlen hat für unsinnige Bewilligungen, so wie es hier der Fall ist. An einen Ort, wo unserer Ersparnisse noch etwas wert sind. Da wir uns sehr gut ergänzen ist diese Idee, zwar mit viel Risiko verbunden, aber trotzdem noch nicht verworfen, mal sehen…. Wir würden uns dann in der neuen Umgebung als Wirtschaftsflüchtlinge der Schweiz vorstellen. Haha – ist das nicht putzig!?
Ach liebe jeykey, ich möchte nur noch sagen, dass es mir sehr leid tut, dass sie sich schon nicht mehr als Mensch sondern als Sklavin fühlen. So gerne hätte ich ein paar tröstende Worte für sie, aber die gibt es einfach nicht in ihrer Situation. Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass sie sich irgendwann ein Türchen aufstossen können, damit ihre Lebensqualität sich verbessert.
Euch allen, Sandras, Mu, Velvet, Cerisa, Peter, Bündnerbieter und jeykey wünsche ich ein gutes neues Jahr – Die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
Jazz -
Grüäzi Adlerauge und guäts Neus
Ich finde, dass sie durch das Gespräch mit ihrer Frau schon recht viel erfahren haben und mit dem übernehmen des Grosseinkaufs ist doch schon der erste Schritt getan. Sie müssen bedenke, dass sie nicht ausschliesslich die Familie und den Haushalt, sondern auch noch eine Arbeitsstelle hat, wo sie voll funktionstüchtig sein muss. Ihre Frau ist nicht die Einzige, die in den „Wahn“ verfällt, dass immer alles perfekt sein muss, gerade weil heute nirgends mehr Fehler erlaubt sind oder, dass halt mal was liegen bleibt. Das wird uns ja so anerzogen und von überall her diktiert.
Arielle beschreibt es eigentlich ganz deutlich, ihre Frau wohnt sozusagen am Arbeitsplatz mit 24 Std. und 7 Tage Präsenszeit, zusammen mit dem Job verstehe ich schon, dass es einem zu viel werden kann, wenn alles immer perfekt sein muss.
Zu einer Paartherapie können sie ihre Frau nicht zwingen, das bringt es dann auch nicht. Ich finde aber die Ansätze von Arielle sehr gut, dass man mal langsam mit Kleinigkeiten anfangen kann. Eben den Einkauf zu übernehmen, mal ein schönes Essen zu organisieren oder sogar ein verlängertes Wochenende ohne Kinder irgendwo hin. Von einem gewissen Alter an kann man den Kindern auch Ämtchen übertragen, ich finde sogar, dass man das soll, denn schliesslich wohnen mehrere Leute im gleichen Haushalt und die Kinder können dadurch schon mal lernen Verantwortung zu übernehmen. Nur muss sie sich dann aber bewusst werden, dass nicht immer alles perfekt ist, was die Kinder erledigen. Wichtig ist, dass die sich Müge geben. Vielleicht können sie ihrer Frau das als Teil der Kindererziehung verkaufen (schmackhaft machen)? Zum Beispiel, dass ab heute die Ordnung und Sauberkeit im Bad die Aufgabe der Kinder ist, erledigen sie es nicht, gibt’s kein Taschengeld.
Ich kann ihre Frau auch verstehen, denn habe ich genug von einem Job, dann wechsle ich ihn, das kann sie nicht als verantwortungsbewusste Mutter und Ehefrau. Wenn sie, Adlerauge, aus dem Geschäft gehen, dann ist der Rest des Tages Feierabend und alle weiteren Arbeiten sind freiwillig.
Sie können auch versuchen Wege zu finden, um ihrer Frau ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, das allwöchentliche Blümchen, als Spass vielleicht auch mal aus Nachbars Garten. Oder irgendwelche Verrücktheiten, wo sie wissen, dass sie darüber lachen kann. Sonntagmorgen das Frühstück ans Bett bringen, dabei noch eine Sektflasche oder ein Wohlfühlbad mit Kerzen bereit machen, dann vielleicht mal paar Stunden mit den Kindern aus dem Haus gehen, dass sie sich viel Zeit für das Bad nehmen kann etc. Möglichkeiten gibt es viele…
Aus ihren Worten muss ich entnehmen, dass ihr beide Mühe habt mit Veränderungen, es müssen aber welche geschehen, sonst wird es nicht besser.
Hubert muss ich auch zustimmen in dem, dass Antidepressiva keine Langzeittherapie sein darf oder gar für den Rest des Lebens. Lebensqualität heisst ja nicht nur überall zu funktionieren und mit allen Mitteln, sondern sich das Leben so einzurichten, dass es für alle Beteiligten wenigstens einigermassen stimmt.
Ich frage mich schon lange, wie es den Kindern geht in der Situation, wie sie es heute haben?
Viele liebe Grüsse
Jazz -
Hi Sandras
Ganz einfach, man kann seine Mitarbeiter so behandeln, wie man selber gerne behandelt werden möchte. Manchmal genügt etwas mehr Respekt, Verständnis und bessere Kommunikation.
Leider habe ich schon beobachtet, wie einst gemobbte dann auch anfangen zu mobben, als ob ihnen das Erlebte eine Art Berechtigung dazu geben würde, sobald sie sich selber in der dominanten Situation befinden. So eine Freundin von mir, die tatsächlich auch viermal die Stelle wechseln musste, bis sie wieder einigermassen anständige Arbeitsbedingungen erfahren durfte. Nun ist sie ca. drei Jahre an diesem Job voll etabliert. Kürzlich erzählte sie mir von einer Neuen, die aber früher schon mal im Betrieb war und nach einem Auslandaufenthalt zurückkam. Man habe sie schon vorgewarnt, was das für eine sei…. und nun komme die noch genau in ihre Abteilung. Und tatsächlich (wen wundert’s) bekam sie schon in der ersten Woche Probleme mit ihr. Als mir meine Freundin dann davon erzählte und, dass alle anderen auch finden die passe nicht ins Team und alle zusammen würden sie bei nächster Gelegenheit mal ins Gebet nehmen, musste ich ihr sagen, dass das für mich nach Mobbing riecht. Sie erschrak, denn es war ihr wirklich in dem Moment nicht bewusst. Ich erklärte ihr, dass sie ihre neue MA darauf ansprechen kann, was sie bei der Zusammenarbeit im direkten Kontakt mit ihr nicht richtig macht und die genauen Abläufe freundlich erklären soll, jedoch alle miteinander auf sie einreden sei nicht korrekt. Mir als Zuhörer wurde offensichtlich, dass das Team gegen die Neue hetzt und Fehler sucht. Aber sie drücke sich offensichtlich von der Arbeit, meinte die Freundin. Ich darauf, wenn es denn tatsächlich so ist, dann wird das eure Chefin früher oder später auch merken und handeln. Eine Mitarbeiterbeurteilung sein nicht ihre Arbeit, sie müsse sich bemühen, dass sie mit der Kollegin auskomme, nur dann könne gut gearbeitet werden.
Ich habe mich in der Vergangenheit auch zweimal gegen Mobbing an Mitarbeitern gewehrt, also nicht nur wenn es gegen mich ging. Das geht natürlich nur, wenn man selber stark ist und auch einen möglichen Stellenwechsel nicht scheut. Manchmal genügt es aber auch schon, wenn man einfach nicht mitmacht und den anderen MA‘n kurz erklärt, dass man grundsätzlich gegen Mobbing ist.
Ein früherer Chef bekam von mir einmal eine E-Mail, sie begann mit den Worten: Ich hätte nie gedacht, dass sie sich zum Werkzeug von Mobbern machen lassen, ehrlich gesagt, habe ich sie als intelligenter eingeschätzt. Darauf folgte eine genaue Beschreibung von den Geschehnissen und ich klagte seine Kündigung am Gemobbten unverblümt an. Tags darauf hatten wir ein Gespräch und er signalisierte mir, dass er zwar geschockt war über die Mail, ihn jedoch meine Offenheit angenehm berührte. Er war mir also nicht böse, wusste dann aber etwas mehr für die Zukunft.
Grundsätzlich würde ich jedem Gemobbten empfehlen sofort zu kündigen und unbedingt in der Kündigung Mobbing als Grund angeben, dann muss sich ja irgendwann etwas ändern. Das Mobbingtagebuch finde ich eine gute Sache, für sich selber und für die Arbeitslosenkasse, falls die es genauer wissen wollen.
Liebe Grüsse
Jazz -
Hallo zusammen
Ich persönlich würde die Schweiz schon seit geraumer Zeit nicht mehr als Sozialstaat bezeichnen, denn zu viel spricht dagegen. Obwohl wir ja heute schon wissen, wie viele negative Auswirkungen inklusive Kosten Mobbing verursacht, scheint niemand etwas dagegen unternehmen zu wollen. Mobbing wird eher noch gefördert, das beginnt schon in der Schule bei den ganz Kleinen. Es erinnert mich zunehmend an das amerikanische System des Unterdrückens und Drangsalieren, was dort schon seit Jahrzehnten in Schulen praktiziert wird, mit Erfolg behaupten sie. Interessanterweise belässt man das dort auch und nimmt halt zunehmende Gewalt, wie Terroranschläge an Schulen, als Selbstverständlichkeit hin.
Ich behaupte mal, dass auch unsere paar Arbeitslosenprozente künstlich erhalten werden, damit der Konkurrenzkampf bestehen bleibt. Wir hätten genug Geld und Wissen, Technik und alles, um allen Menschen einen menschenwürdigen Arbeitsplatz gewährleisten zu können, da das jedoch nicht angestrebt wird, vermisse ich die Sozialkompetenzen unserer Führer und stelle sie in Frage.
Ja und das mit der Lohnentwicklung…….. Die Meisten wollen nicht so oder so viel verdienen, sie müssen es einfach, da sie sonst die hohen Lebenserhaltungskosten nicht finanzieren können. Kurz, es wäre mir völlig egal einen Nettolohn von 2‘500.- zu verdienen, bekäme ich eine Wohnung für 500.- Aber die Menschen sind halt eben verschieden, es gibt die nach oben Strebenden, welche immer mehr wollen als andere haben und die Genügsameren, unser System nützt die Genügsamen und auch Schwache aus, das ist einfach nicht sozial. Und wenn es denn so wäre, dass die schlecht Verdienenden dafür keinem Stress und Mobbing ausgesetzt wären……… okay, die Realität zeigt jedoch ein genau gegenteiliges Muster.
Kürzlich hatte ich ein äusserst interessantes Gespräch mit einem Freund, wir hatten uns einen ganzen Nachmittag lang über alles Mögliche unterhalten. Zuerst verstand ich nicht was er meinte mit seiner Anmerkung: „Wenn mir die Gesellschaft, sprich der Staat, keine Möglichkeit mehr gibt, einer menschenwürdigen Arbeit nachgehen zu können, dann muss die Gesellschaft mich halt irgendwann mittragen.“ Nachdem ich etwas darüber nachgedacht hatte, wurde mir der Sinn und Inhalt dieser Rede erst voll bewusst und obwohl das genau entgegen meine persönliche Einstellung des eigenverantwortlichen Lebens geht, finde ich, dass er im Grunde genommen Recht hat. Und eigentlich müsste diese Einstellung Schule machen, damit sich etwas ändert in unserem Alibi-Sozialstaat, wo Mobbing und menschenunwürdige Verhaltensmuster gefördert werden. Mir selber ist meine Gesundheit auch wichtiger, als Gesellschaftskonform zu sein und mir eine psychische Krankheit aufzwingen lassen zu müssen.
Sandras Freund hat schon mehrmals den Arbeitsplatz gewechselt, weil er nicht krank werden will, ich kenne auch Menschen denen es genauso ergangen ist. Diese Stellenwechsel gleichen dann einem Spiessrutenlauf und jedesmal verblasst die Hoffnung mehr und mehr und auch der Lohn wird mehr und mehr runter gedrückt. Und so soll man noch gut motiviert Leistung erbringen, jeden Tag aufs Neue und immer mehr? Mitarbeitermotivation sieht bei mir aber ganz anders aus.
- Warum strebt ein ansonsten zivilisiertes Land wie die Schweiz den “Amarican way of life“ an?
- Wann haben wir die ersten schlimmen Amokläufe an Schulen?
- Wie viel Egoismus und Rücksichtslosigkeit verträgt eine Gesellschaft?
Die Antwort darauf ist vielleicht, dass nun der Bumerang des Grauens, den die Europäer einst sehr gewaltvoll gegen Westen geworfen hatte, nun mit voller Wucht auf uns zurück geschleudert wird und wie ein Kanonenkugelhagel einschlägt. Wie in den USA wird es auch hier nur die Ärmsten massiv treffen, auch das ist wohl schon so geplant. Darum versuchen nun alle, auch die sonst Genügsameren, sich an die Spitze zu boxen. Es ist ein Muss geworden.
Eigentlich auch ein Witz, denn wenn es nur noch „Spitzenkräfte“ gibt, wer verrichtet dann noch die Arbeit?
Viele Grüsse und schönen Tag
Jazz -
Hallo zusammen
Ich finde es ein wenig oberflächlich Mobbing hier als Modewort oder Modeerscheinung runter zu spielen, Mobbing ist m. M. nach ein Zeichen unserer dieser Zeit. Es sind ja nicht grundsätzlich schwache Menschen, die damit zu tun bekommen, jedoch falls es so wäre, desto schlimmer. Warum? Die Schweiz nennt sich ja immer noch „Rechts- und Sozialstaat“. Man kann es vielleicht schon so darstellen, wenn ein MA frisch in eine Firma kommt, denn die Anderen haben ihm gegenüber ja einen Heimvorteil, wie es im Sport so schön heisst. Ich bin weiss Gott kein schwacher Mensch, durfte Mobbing aber auch schon am eigenen Leib erfahren und weiss daher auch ganz genau, wie lähmend ein solches Arbeitsverhältnis für den Betroffenen sein kann. Und auch, dass dann tatsächlich die Leistung darunter leidet.
Da ich jedoch auch schon vor 30 Jahren berufstätig war, sehe ich sehr wohl ein verändertes Verhalten in der Berufswelt, Veränderungen, die ich heute schon fast als tragisch bezeichne.
Ich finde die Erläuterungen von nightwitch sehr treffend. Im Endeffekt ist Mobbing aber auch immer das (gewollte) Armutszeugnis der Geschäftsführung, also der Chefs. Oftmals sind auch die vollumfänglich am Missverhalten beteiligt. Konkurrenzdenken innerhalb der Teams wird gefördert und nicht gute Teamarbeit, das ist wohl das Hauptproblem, so kann man leichter die Lohnforderungen runter drücken und unliebsame Mitarbeiter indirekt abschiessen, na ja, ganz ohne sich selber die Finger schmutzig machen zu müssen. So einfach ist das.
Ich persönlich hinterfrage da eher unser Model des Rechts- und Sozialstaats, wo zunehmend asozial denkende und handelnde Menschen an gezüchtet werden, eben, die nur noch wie Roboter und Maschinen agieren, aber offensichtlich voll dem heutigen Trend entsprechen.
Schönen Sonntag wünscht euch
Jazz -
Hallo adlerauge, entschuldigen sie meine späte Antwort.
Bestimmt wäre eine Trennung vereinbart auf eine gewisse Zeit schwierig zu realisieren. Die könnte aber durchaus den Effekt erzielen, dass sich ihre Frau wieder mehr über ihre eigenen Gefühle bewusst würde und vor allem, was sie verlieren würde bei einer Scheidung. Ein Risiko besteht natürlich immer, nämlich, dass nachher einer von euch beiden nicht mehr zurück ins alte Leben möchte. Einfach wäre, wenn sie einen guten Freund hätten, bei dem sie ein Jahr lang wohnen könnten. Eine Regelung, die Kinder regelmässig zu treffen wäre natürlich unumgänglich, aber den Kontakt mit der Frau dürfte nur im Notfall aufgenommen werden, also nicht regelmässig.
Wissen sie, adlerauge, mit diesen Feindseligkeiten tagtäglich konfrontiert zu sein, die sie beschreiben, das kann es ja wirklich nicht sein. Früher oder später gibt’s einen lauten Knall und einer von euch sucht das Weite. Sie haben ja bereits erkannt, dass etwas geschehen muss, ihre Frau offenbar noch nicht.
Um nochmals darauf zurück zu kommen, dass ihre Frau gerne eine vertraute Freundin hätte, mit der sie über alles reden und auch etwas unternehmen kann. Ich kann diesen Wunsch sehr gut nachvollziehen, darum ist sie auch eifersüchtig auf ihre Freundschaften. Nur funktionieren Männer- und Frauenfreundschaften total anders. Aus eigener Erfahrung findet man als Frau diese Vertrautheit fast nur bei Freundschaften, die schon seit Kindheit bestehen. Alles was „frau“ später trifft ist eher oberflächlich, also Bekanntschaft. Ich glaube das hat schon damit zu tun, dass Frauen andere Anforderungen an eine Freundschaft stellen, eben gerade, über alles reden zu wollen. Männer möchten Freunde um gemeinsamen Hobbys nachzugehen, für Freizeitaktivitäten ohne grosse Problembewältigung.
Bestimmt hatte ihre Frau in der Kindheit auch eine „dicke Freundin“, sie könnte ja mal versuchen wieder Kontakt zu ihr zu suchen. Nur, wer soll sie dazu bewegen, von ihnen nimmt sie ja nichts mehr an?
Ich habe es mir fast gedacht, dass das Verhältnis zwischen euch anders war, als sie krank waren, ansonsten hätte vermutlich ihre Therapie keinen Erfolg gezeigt.
In der Psychologie bin ich nicht so bewandert, um zu wissen wie so ein Verhalten, dieser Lifteffekt, entsteht und warum. Hatte ihnen der Psychologe das mal erklären können?
Ich beobachte die Reaktionen und Wege anderer Menschen in meinem Umfeld gerne, die Erzählung über ihre Frau hat mich an eine Bekannte erinnert. Unser langjähriges Verhältnis hatte sich von dem Moment an verändert, als ich immer mehr ihrem Neid und der Eifersucht auf mich bewusst wurde. Einen Umstand, den ich nicht mag in Freundschaften. Immer mehr wurde mir bewusst, dass sie alle Undinge ihres Lebens irgendwelcher anderen Leute in die Schuhe schob. Aus ihrer Sicht geht es allen anderen stets besser als ihr, auch wenn das gar nicht der Fall ist. Sie konnte es in der letzten Beziehung auch nicht ertragen, wenn der Freund besser drauf war als sie, weil er meistens eher der Unzufriedenere war. Auch Freundinnen die besser aussehen verträgt sie nicht lange um sich und sucht somit bei jeder den äusseren Makel. Also fällt es mir auf, dass sie sich nur noch mit Frauen verstehen kann, die extrem dick oder anders gezeichnet sind, sie fühlt sich als mehr und stärker, wenn sie „schwächere Menschen“ um sich weiss. Obwohl ich diese Frau schon seit fast 30 Jahren kenne, kann ich sie heute nicht mehr einschätzen oder auffangen. Bis vor kurzem habe ich ihr immer wieder die Hand zu gestreckt, manchmal hatte sie sie auch gegriffen, um dann gleich wieder mit Feindseligkeiten auf mich los zu gehen. Der Neid lässt sie nicht los, er hat sich so in den Charakter eingefressen. Nur merkt sie nun langsam, dass sich immer mehr Leute von ihr distanzieren. Mir tut das weh zu beobachten, aber nun mag ich nicht mehr, sie muss sich endlich ihrer eigenen Fehler bewusst werden. Wenn sie nämlich ganz alleine ist, kann sie niemandem mehr ihre eigenen Fehlentscheidungen in die Schuhe schieben.
Vielleicht ist das auch der einzige Weg, dass ihre Frau sich selbst wieder bewusst wird?
Ich wünsche ihnen einen schönen Sonntag und – Kopf hoch!
Jazz -
Auch ich habe mich gefragt, wie man wissen kann, dass einem etwas nichts bringt, dass man noch gar nicht gemacht hat, nicht mal ansatzweise weiss was auf einem zukommt. Vielleicht eröffnet ihnen genau dieses Programm auch eine neue Chance.
Abgesehen davon erhalten sie den Lohn heute von der ALK und sind daher deren Forderungen verpflichtet. Aber es gibt durchaus auch andere Möglichkeiten. Zum Beispiel irgendeinen schlecht bezahlten Dreckjob annehmen und wieder sein eigen Geld verdienen. Ich hatte an Stelle des Stempelns diese Option schon mehr als einmal gewählt und es hatte mich nicht in eine Einbahnstrasse geführt. Bis jetzt wenigstens…
Arbeitslosigkeit ist für niemanden schön und jeder muss sich dem fügen, was damit verbunden ist, weniger Geld und Ansehen in der Gesellschaft und Abhängigkeit vom Amt. Sehen sie doch mal das Positive, z.B. dass sie mit ihrem Arbeitslosengeld überhaupt überleben können, ich hätte das keine 10 Monate geschafft, nämlich, mit 70% des Gehalts auszukommen.
So sehen sie, dass man überall etwas Positives abgewinnen kann, wenn man es möchte und auch wahrnimmt.
Ich kann ihnen sagen, dass falls ich wieder mal arbeitslos werde, ich mich genau mit einem dieser Drecksjob selbstständig machen werde und weiss, dass der mir dann den Lebensunterhalt garantieren wird.
Alles Gute und viele Grüsse
Jazz -
Guten Tag Adlerauge
Oje, das kling aber gar nicht gut, schade dass ihre Frau zu allem nein oder nichts sagt. Mir wird ihre Situation langsam klar und somit erscheint es mir auch logisch, dass sie nicht die ganze Freizeit mit ihr verbringen möchten. Ihre Frau scheint sich den einfachsten Weg gewählt haben, nämlich den Grund ihres Frustes ihnen anzulasten. Es wird schwierig sein ihr beizubringen, dass sie selber Initiator und Träger ihrer Gefühlswelt ist und daher auch selber agieren muss. Ob das nun ist, sich einen Hund anzuschaffen, eine längere Reise zu machen oder gar eine Trennung. Das Erkennen liegt schon an ihr selber. Ich glaube tatsächlich, dass sie selber nicht einschätzen kann, was ihr wirklich fehlt.
Ich habe mal ein Paar gekannt, welches sich eine Trennung auf Zeit vornahm und das hatte Erfolg gezeigt, vielleicht wäre das ein Weg. Ist aber alles nicht so leicht mit kleinen Kindern. Unzufriedenheit habe ich schon bei Leuten erlebt, weil sie sich gar nicht bewusst waren, wie gut es ihnen eigentlich geht. Erst später, als alles anders war, kam das Bewusstsein und einen weiteren Frust darüber. Müsste ihre Frau mal ein Jahr lang alleine mit den Kindern fuhrwerken, würde sie sich vielleicht auch wieder ihres Glücks mit ihnen bewusst.
Etwas würde mich noch interessieren, als es ihnen schlecht ging wegen der Depressionen, war da ihre Frau anders als heute? -
Hallo Adlerauge
Das Naheliegenste wäre, dass sie die Problematik mit ihrem Therapeuten besprechen.
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass sie die Krankheit von ihrer Frau übernommen haben und sich mit Erfolg therapieren liessen. Ich denke eher, dass ihnen ihr früherer Zustand heute nicht mehr vollends bewusst ist, durch die Medikation und ihre Genesung. Es ist durchaus möglich, dass ihr beide an Depressionen littet, sie bisher aber vor allem mit sich selber beschäftigt waren und daher das Leiden ihrer Frau vorher nicht erkannten. Jetzt wo es ihnen besser geht, fällt es erst auf.
Ja und ob es dann tatsächlich Depressionen sind, die ihre Frau hat ist auch fraglich, denn wie sie berichten, hat ihre Frau eine Stellung und ich nehme mal an, dass sie auch ihre Pflichten daheim wahrnimmt. Die Problematik oder Krankheit kann, wie sie wissen, am besten ein Therapeut feststellen. Für sie, Adlerauge, ist es jedenfalls schwierig herauszufinden was los ist, wenn sich ihre Frau nicht äussert. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass sie es selber nicht richtig weiss.
Mir ist etwas aufgefallen, sie sprachen von ihrem Freundeskreis, hat man in einer Ehe nicht einen gemeinsamen Freundeskreis, zum Teil wenigstens? Warum ist das nicht so bei euch, wird ihre Frau nicht akzeptiert von ihren Freunden, oder verhält es sich umgekehrt?
Vielleicht ist ihre Frau einfach nur unzufrieden mit ihrem eigenen Leben, es gibt Leute, bei denen die eigene Unzufriedenheit Neid und Eifersucht auf andere auslöst. Sie meinen, dass es alle anderen besser getroffen haben.
Mir ist eine Freundin in den Sinn gekommen, sie erzählte mir, dass sie erst gemerkt habe, als sie bereits zwei Kinder hatte, dass es nicht die einzige Option für eine Frau ist zu heiraten und Familie zu gründen, dass es auch andere Wege im Leben einer Frau geben könnte. Ich fragte sie damals, warum sie nur diese Option kannte. Sie meinte, weil man die ganze Kindheit über immer gehört habe, „wenn du dann einen eigenen Mann und eigene Kinder hast oder wenn du dann verheiratet bist“, als ob es nichts anderes gebe. So eine Art Pflichthandlung, wie in die Schule gehen oder eine Arbeit tun.
Es gibt aber tatsächlich auch Frauen, die nicht für das Familiengründen gemacht sind, so wie es auch Männer gibt, denen das nicht gefällt.
Sind sie denn schon mal auf sie zugegangen mit der Frage: Liebes, du bist nicht zufrieden und das beschäftigt mich sehr, gibt es irgendetwas, was wir verändern könnten, damit es dir besser geht? Oder gibt es etwas, was du gerne unternehmen würdest?
Manchmal rücken die Leute nicht raus mit der Sprache, weil sie den Partner nicht verletzen wollen. Auch das wäre mit einer Drittperson zu lösen. Versuchen sie doch ihre Frau zu einem Gespräch mit ihrem Therapeuten zu bewegen. Das ist bestimmt der effektivste Weg herauszufinden, worum es dann tatsächlich geht.
Ich wünsche ihnen alles Gute
Jazz