Meinem Empfinden nach ist die Begrenzungsinitiative für die Lösung der Nachhaltigkeitsproblematik ungefähr so hilfreich, wie es eine Schmerztablette bei einem Tumor im Kopf wäre...
Aber wem will man diese Art des Vorgehens übel nehmen..? Können... dürfen wir überhaupt anders..? So wie viele tüchtige Leute, obwohl kränklich, wegen steigendem Leistungsdruck trotzdem zur Arbeit gehen...(anstatt sinnvollerweise zu Hause zu bleiben)... so wenig sinnvoll ist es, sich im jetzigen Wirtschaftssystem streng nachhaltig zu verhalten...
Man stelle sich vor, die Menschen hätten nicht wegen Corona das Fliegen unterlassen, sondern aus einem Nachhaltigkeitsgedanken heraus... die virtuellen Scheiterhaufen, angefacht mit digitalem Kerosin, hätten nur so gelodert um die "Ökohexen" ihrem gerechten Schicksal zuzuführen... weg mit den Arbeitsplatzvernichtern..! Zurecht...
Da wir immer noch in der privilegierten Lage sind Ressourcen zu verbrauchen die eigentlich unseren Nachkommen zustehen würden, wiegt für uns die Vernichtung von Arbeitsplätzen viel schwerer...und so ist es eben ökonomisch "moralischer" neu zu kaufen als zu reparieren... zu fliegen als zu wandern... SUV statt Fahrrad zu fahren, etc...
Das bringt Jobs...und Jobs bringen Geld... und benötigen Menschen welche die Arbeit erledigen... um Geld zu verdienen... damit konsumiert werden kann... sonst verschwinden die Jobs...
Um so mehr Menschen also einer bezahlten Lohnarbeit nachgehen (wie ich es natürlich auch mache), um so mehr verzinstes Schuldgeld muss in das System gebracht werden... da aber bei der Geldschöpfung über Kreditvergabe das Geld für die anfallenden Zinsen (vom Zinseszins reden wir nicht mal) nicht "miterschaffen" wird, müssten die Zinsen sozusagen erwirtschaftet werden, in Form von immer mehr Dienstleistungen, Gütern und Produkten die konsumiert werden können, was wiederum mehr Geld benötigt, was zu grösserer Zinslast führt, die wiederum abgearbeitet werden muss etc. etc. etc...
Ein solches System muss immer wieder mal in kleinere oder grössere Krisen schlittern... die wären mir aber lieber als ökologische Krisen... bislang sind diese aber, räumlich oder zeitlich, noch nicht in der idyllischen Schweiz angekommen, auch wenn das sich verändernde Klima spürbar wird... Wem will man es also, ob genfremd oder nicht, übel nehmen, der Verlockung hier leben zu dürfen nachzugeben..?