Es sind schon Jahre in welchen in mit meiner Essstörung kämpfe. Jahr und Jahr geht vorbei und ich habe das Gefühl, es wird auch so weiter gehen. Die Form und das Ausmass der Essstörung verändert sich, das Leid und der Kampf ebenfalls... Ich bin längst nicht mehr so schlimm dran wie auch schon. Ich treibe nicht mehr täglich Sport, ich ernähre mich nicht mehr nur von Salat und Gemüse, ich bin nicht mehr ständig daran mein Gewicht senken zu wollen... Vieles hat sich verändert. Ja, ich empfinde mich als fröhlicher, entspannter und wärmer. Für diese positive Entwicklung bin ich sehr dankbar und stolz auf mich selbst. Und doch leide ich noch immer. Meine Gedanken kreisen nur um das Essen, um meine Körperform, mein Wohlfühlgewicht usw. Ständig kreisen mir Fragen im Kopf wie: Habe ich jetzt zu viel gegessen? Habe ich genug gegessen, oder werde ich in einer Stunde wieder Essen wollen? Wie kann ich das verhindern? Muss ich das verhindern? Was mache ich, wenn es wirklich so ist? Was kann ich dann essen ohne zu zunehmen? Soll ich mir diesen Keks gönnen? Wenn ja, wie kann ich diese Kalorien kompensieren? Morgen keine Trockenfrüchte? Nehme ich zu wenn ich das jetzt esse? Was wäre wenn ich zunehmen würde? Wann mache ich das nächste Mal Sport? Heute einmal und dann? Freitag? Kann ich dann? Oder doch am Donnerstag nach der Arbeit? Bin ich dann zu müde? Aber dann habe ich es hinter mir... Am Sonntag vielleicht?
Das ist nur ein Bruchteil der Fragen und Gedanken die in meinem Kopf kreisen, immer und immer wieder, von Morgens bis Abends. Dieser Zustand macht mich müde und traurig. Ich fühle mich oft depressiv, fühle mich von diesen Gedanken beherrscht und gestresst. Momentan fühle ich mich wohl in meinem Körper, aber was wenn ich einmal den Sport ausfallen lasse? Was, wenn ich ausnahmsweise doch ein Stück Brot esse? Oder ein Stück vom Kuchen nasche? Dann fällt alles auseinander, dann fühle ich mich wieder unwohl und somit elend schlecht.
Ich gehe noch zu meiner Therapeutin und ich weiss, dass das alles seine Zeit braucht. Aber ich leide jetzt darunter und ich möchte jetzt glücklich und sorgenfrei sein, zumindest was meinen Körper betrifft. Oft habe ich das Gefühl, dass es nur mir so geht. Ich habe Freundinnen, die sind Normalgewichtig oder haben 2-3 Kilo zu "viel". Auch sie fühlen sich unwohl, trotzdem machen sie keinen Sport und verbieten sich nicht alles was Zucker, Weissmehl oder sonstig ungesundes drin hat. Dann überlege ich mir, dass es doch toll ist das ich Sport treibe und so auf meine Ernährung achte. Eigentlich spricht doch gar nichts dagegen, warum mache ich mir denn so einen Kopf daraus?! Zweimal Sport in der Woche ist doch nicht viel, das ist doch machbar. Es hält mich fit und gesund. Und doch empfinde ich es als Stressfaktor, es setzt mich unter Druck und solange ich meine zweimal Sport nicht hinter mir habe, denke ich ständig daran. Auch das Essen... Esse ich für mich alleine, ist es noch aushaltbar. Doch sobald ich mit der Familie oder Freunden gemeinsam Esse, da macht es mich sehr traurig. Alle Essen vom Brot, bestellen sich eine Pizza oder Pasta, gönnen sich ein kleines Dessert und das Leben geht nachher weiter. Ich kann das nicht... Ich knabbere an meinem Salat mit Poulet, Feta und sonstig gesundem Zeugs und fühle mich danach trotzdem schlecht.
Meine Therapeutin meint, ich müsse ausprobieren. Nehme ich zu wenn ich "nur" einmal Sport treibe? Was passiert wenn ich mir ein Stück Pizza gönne? Wie fühle ich mich wenn ich dies und das ändere? Was verändert sich (nicht)? Aber ich habe so grosse Angst vor diesem Ausprobieren... Was wenn sich meine Ängste bestätigen und ich mich dann schrecklich fühle? Dann muss ich mich wieder zusammenreissen und doch wieder so leben wie vorhin.
Hört das irgendwann auf? Wenn ja, wie?
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Liebe Stessa
Wenn ich deinen Bericht lese, erkenne ich mich selbst darin. Ich bin heute 23 Jahre alt und ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Körper jemals akzeptiert und geliebt habe. Ich hatte eine schwierige Kindheit, meine Familie ist auseinandergebrochen, mein Vater psychisch krank, meine Mutter überfordert. Dazwischen war ich als kleines Baby. Schon als kleines Kind hatte ich ein wenig zu viel auf den Rippen, denn ich habe meinen inneren Kummer, meine Überforderung und Hilflosigkeit mit Essen kompensiert. Mit 13 habe ich dann begonnen Diäeten zu machen und der Teufelskreis hat mich gepackt. Ich hatte eine Phase, in der ich erbrochen habe. Mit ca. 20 Jahren hat es richtig schlimm angefangen. Ich habe aufgehört zu Rauchen, Alkohol trinken und in den Ausgang zu gehen. Ich habe angefangen zu Joggen und auf meine Ernährung zu achten, genau so wie du es jetzt machst. Und glaube mir, hör auf damit solange du noch kannst. Ich bin 5 Mal in der Woche Joggen gegangen, immer 1 Stunde mit anschliessenden Kraftübungen. Der erste Gedanken am Morgen war Essen, der letzte Gedanke ebenso. Ich habe mich noch von Salat, Früchten (ja keine Banane mehr!) und Gemüse ernährt. Meiner Mutter habe ich befohlen wie sie zu kochen hat, gewisse Mahlzeiten habe ich verweigert weil eine Kartoffel in der Suppe war, oder das Fleisch mit Öl zubereitet worden ist. Schon nur der Gedanke daran, dass ich so etwas essen muss hat in mir Panik und Wut ausgelöst. Ich habe etwa 10 kg abgenommen, endlich war ich schlank und passte in kleinere Kleidergrössen. Aber ich war gefangen und unglücklich. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich mein "Idealgewicht" gar nicht genossen habe, denn ich wolle immer mehr und mehr abnehmen.
Ich könnte noch vieles dazu schreiben, aber hier geht es jetzt um dich. Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Möchtest du die nächsten 10 Jahre 4 Mal in der Woche Joggen und Kraftübungen machen? Möchtest du deine Aussenwelt ausschalten und dich nur um dein Gewicht kümmern?
Ich kann dir nicht sagen, dass du mit allen sofort aufhören sollst und ein Schokoriegel nichts Schlimmes ist. Denn ich weiss wie das ist, wenn das andere Menschen, die keine Ahnung haben wie man selbst zum Thema Essen und Gewicht steht, zu einem sagen und man innerlich vor Unruhe platzen könnte. Es ist nicht so einfach wie es klingt. Aber ganz ehrlich? Ich denke nicht dass du alleine aus deinem Teufelskreis kommst. Such dir professionelle Hilfe. Auch ich habe mir Hilfe gesucht und bin heute unglaublich froh darüber. Ich bin noch nicht "geheilt" und ich habe auch noch einen langen Weg vor mir. Aber ich mache Fortschritte, die ich vor einigen Monaten als unmöglich gehalten habe.
ICh bin mir sicher du bist wunderschön und hast der Körper, der Gott für dich gezaubert hat und der dich durch dein Leben tragen soll. Pass auf dich auf. -
Liebe Maleeya
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich versuche krampfhaft mich so anzunehmen wie ich bin, ich schaffe es nicht. Ich schaue in den Spiegel und sehe meine Beine, die nicht schlank sind. Ich sehe meinen Bauch, der nicht mehr flach und straff ist. Als ich so extrem Sport getrieben und mich nicht mehr richtig ernährt habe, damals hatte ich genau den Körper den ich mir gewünscht habe. Nur habe ich das damals nicht realisiert und immer für mehr/ weniger gekämpft. Ich ernähre mich gesund, ich verzichte auf Alkohol, ich bemühe mich regelmässig Sport zu mache usw. Vor ein paar Wochen habe ich meinen Fett- und Muskelgehalt prüfen lassen, und noch viele andere Werte. Ich bin fit und gesund, von nicht habe ich zu wenig oder zu viel. Und doch reicht es nicht... Es ist so elend frustrierend. Wie soll ich den Sommer überstehen? Kurze Hosen, Tops, Bikini...?! Schon nur die Gedanken daran lassen Panik in mir hochkommen. Seit Tagen überlege ich mir ins FitnessStudio zu gehen, in der Hoffnung, dass ich dann mein Ziel erreiche. Doch das Kostet und ob es wirklich dass ist was mir gefällt weiss ich auch nicht. Ich bin hin und her gerissen...
Ich sehe Frauen, die eine weibliche Figur haben. Frauen mit festen Beinen, Bauch... und ich beneide sie. Ich weiss zwar nicht, ob sie genauso leiden wie ich, aber sie sehen nicht so aus.
Es macht mich müde, verzweifelt und endlos traurig. -
Seit meinem ersten Eintrage hat sich viel verändert. Ich habe um die 6-7Kg zugenommen, treibe kaum mehr Sport. Ich hätte niemals geglaubt, dass es wieder so sein könnte. Auf der einen Seite bin ich erleichtert, dass ich es aus diesem Sport- und Diätzwang heraus geschafft habe, und gleichzeitig fühle ich mich enttäuscht und verzweifelt. Ich war bereit das Sportpensum zu reduzieren und mir beim Thema Essen ein wenig mehr Spielraum zu lassen. Doch dass ich gleich wieder so viel an Gewicht zugenommen habe, das enttäuscht mich. Ich achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Ich lasse die Finger von Fast Food und sonstig ungesundem Essen. Ich trinke keinen Alkohol und versuche mich so viel es geht zu bewegen. Ich laufe viel, nehme immer die Treppen und fahre Fahrrad. Das Joggen musste ich eine Zeit aufgeben, da ich wieder Beschwerden in meinem Beinen hatte. Jetzt fällt es mir wieder schwer, in die Routine des Joggens rein zu kommen. Ich arbeite seit einem Monat 100% und abends bin ich oft so erschöpft, dass ich mich nicht mehr zum Sport motivieren kann. Es macht mich wütend und es enttäuscht mich, dass ich so faul geworden bin, und mich selbst mit Ausreden aus dem schlechten Gewissen führen will. Ich schaue mich manchmal, an den Tagen an denen ich mich nicht ignorieren kann, im Spiegel an und fühle mich schlecht. Ich sehe meinen Körper, der wieder runder geworden ist. Meine Hüften, die nicht mehr "Fettfrei" sind, mein Bauch, der nicht mehr flach und muskulös ist. Meine Beine sind wieder so, wie ich sie früher gehasst habe. 3 Hosen musste ich entsorgen und mir neue kaufen, was mich innerlich fast zerissen hat.
Als Person bin ich wieder "weicher" geworden, wie meine Familie sagt. Ich merke selbst auch,dass ich in meinem Verhalten nicht mehr so gedrillt, streng und kalt bin. Ich bin entspannter, sanfter...
Es graut mir vor dem Sommer... es graut mir vor meiner ganzen Zukunft. Was wenn ich mein Leben lang meinen Körper verachte? Ich möchte das nicht... das kann es doch nicht sein.... -
Wie meinst du das?
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Ich fuehle mich schrecklich. Seit einiger Zeit bin ich nun in der Psychotherapie,seit einigen Wochen nun auch bei einer Ernährungsberatung.
Vieles verändert sich... wegen meiner Mangelernährung musste ich meine Ernährung wieder umstellen und das ist nicht einfach. Ich fuehle mich seither nicht mehr wohl in meinem Körper. Ich ertrage mein Spiegelbild nicht mehr und vermeide es ganz in den Spiegel zu schauen. Ich vermissr meinen duennen Körper, ich vermisse meine 100% Kontrolle ueber mein Essverhalten. Ich bin nicht mehr wirklich in der Lage auf gewisse Lebensmittel zu verzichten... ich fuehle mich elend. Ich habe 1.5Kg zugenommen und weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Gott sei Dank wirft es mich nicht so aus der Fassung dass ich nicht mehr aus dem Bett komme. Aber es macht mich traurig, ich bin enttäuscht und habe Angst das es noch mehr wird.
Was wenn ich mich nie besser fuehlen werde? Was wenn ich mich mein Leben lang unwohl in meinem Koerper fuehle? -
Ich habe mich sehr über Ihren Beitrag gefreut. Danke. Ich bewundere Menschen wie sie... die mit so einer Einstellung durchs Leben gehen können. Ich kann das leider nicht, noch nicht...ich weiss es nicht.
Ich bin auch der Meinung das Essen mit Genuss verbunden sein muss. Ich liebe Essen, ich liebe es so sehr. Ich liebe es zu kochen, einzukaufen und dann etwas gutes auf dem Teller zu haben. Für mich ist ein fettiger Hamburger aber nicht mit Genuss verbunden, da ich weiss dass es meinem Körper schadet. Ich bin begeistert von der gesunden Küche und ich bin auch der Meinung, dass wir das unserem Körper schulden. Klar schmeckt es gut in einen Hamburger zu beissen der mit Fleisch, Käse, Salat, Öl und weiss ich nicht was zubereitet ist, ich weiss das mir das schmecken würde. Aber auf solches Essen zu verzichten habe ich kein Problem. Ich vermisse weder Hamburgers, Pommes, Weissbrot oder sonstiges... Ich finde es traurig dass ich mittlerweile bereits vor gesundem Essen Angst habe... das ich an gewissen, vielen Tagen nicht einmal mehr das geniessen kann. Diese Gedanken und Stimmen in meinem Kopf sind so mächtig. Das macht mir zu schaffen... -
Es ist traurig was wir, bzw ich meinem Körper und auch der Seele antun. Eigentlich will unser Körper doch nur überleben und uns selbst das Leben ermöglichen... und ich bestrafe ihn täglich mit bösen Gedanken und verurteile ihn ständig. Gestern war ich endlich bei meiner Naturheilärztin die auch Ernährungsberaterin ist. Es hat mir sehr gut getan professionelle Tipps zu erhalten. Es fühlt sich gut an "begleitet" zu werden, auch wenn die Angst der Gewichtszunahme immer noch da ist.
Manchmal frage ich mich wie es in der Zukunft weiter gehen wird. Die Angst werde ich wohl nie zu 100% los werden, doch ich möchte lernen damit um gehen zu können. Ich möchte stärker sein als die Stimme in mir, die mir ständig Angst macht und mich verurteilt. Ich habe in den letzten Wochen viel über das Thema "Clean Eating" gelesen und ich finde es super. Kennt ihr das auch? Dabei geht es nicht direkt um eine Diät, sondern um einen Lifestyle, eine Lebenseinstellung - Die der gesunden Ernährung. Ich bin stolz auf meine Ernährung, dass ich auf Weissbrot verzichte, keine Pizza, Döner und fettigen Spaghetti mehr esse. Das brauche ich nicht mehr, ich tue meinem Körper durch meine gesunde Ernährung gut und halte mich damit auch fit. Ich finde es erleichternd, dass viele Menschen diesem "Clean Eating" folgen und es einfach "normal" und was Gutes ist.
Ich möchte unbedingt lernen wieder zu geniessen... Zu Essen und zu Geniessen. Auch wenn es einmal eine Kugel Glace sein sollte, oder ein Stück Kuchen. Ich möchte das Essen können ohne danach in Depressionen zu schwelgen und mich selbst zu Hassen. Ich möchte einen Tag ohne Sport leben können ohne ständig darüber nach zu denken ob das okay so ist und mein Essen zu reduzieren...
Es ist ein Teufelskreis, es ist traurig. Menschen in aller Welt hungern und haben zu wenig von allem. Und ich verzichte auf gutes Essen weil ich perfekt aussehen möchte, weil ich kein Gramm Fett an mir sehen möchte und mich an meinem äussern werte... -
Vielen Dank für deine Antwort. Es tut mir gut zu hören, dass es noch anderen genauso geht / ging, auch wenn ich mir wünschte dass es diese Essstörungen nicht geben würde, für niemanden. Was es mir auch noch schwierig macht ist die Tatsache, dass meine Essstörungen "erst" jetzt "öffentlich" geworden ist. Für viele meiner Mitmenschen ist es schwierig zu verstehen was wirklich los ist, weil es so "plötzlich" da ist, obwohl ich diese Last mit der Essstörung schon seit Jahren mit mir umher trage. Ich habe jetzt ein paar Sportfreie Tage hinter mir da ich in den Ferien war. Da ich mit meinem Freund unterwegs war und es mir somit psychisch gut ging, hat sich die Angst vor der Gewichtszunahme einigermassen in Grenzen gehalten. Trotzdem habe ich auf die Ernährung geachtet und im Spiegel kontrollieren müssen ob ich bereits zugenommen habe (völliger Schwachsinn wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke). Nach der Rückkehr der Ferien bin ich wieder in ein Loch gefallen und habe das Mittagessen wieder erbrochen... ich bin unglaublich enttäuscht und traurig. Nach dem Sport fühle ich mich wieder ein weniger besser, doch habe ich mir wieder einen "strengen" Plan für diese Woche erstellt. Und doch habe ich mich heute Abend wieder nicht an meine Richtlinie von 1 Portion gehalten. Das ärgert mich im Nachhinein wahnsinnig. Ich weiss manchmal nicht wohin das führen wird. Abführtabletten habe ich bisher nicht genommen, jedoch bereits darüber nachgedacht. NAchdem ich aber Recherchiert habe und gelesen habe, dass es die Gewichtsreduktion nicht unterstützt, kann ich mich doch zurück halten und habe es bisher nicht gekauft. Doch was wenn ich wieder eine schlechte Phase habe? Ich möchte dünn sein, schlank und manchmal erwische ich mich dabei zu wünschen mager zu sein. Mir gefällt es sehr dünn zu sein... Dies ist wahrscheinlich auch nicht sehr föderlich.
Das Kalorienzählen kostet mich zu viel Aufwand und ich weiss nicht ob es mich noch mehr zum Kontrollzwang meiner Ernährung führen würde? -
Hallo zusammen
Ich bin 22 Jahre alt und habe seit eh und je Probleme mit meinem Körper (Gewicht), Selbstwertgefühl und meiner Selbstliebe. Durch familiäre Probleme war ich ein Kind, das anhand von Essen den psychischen Stress zu vermindern versucht hat. Meine Mutter meinte immer wieder, wie faszinierend es gewesen sei, mit was für einer Leidenschaft und Freude ich am Essen war... Mittlerweile wünschte ich mir, man hätte mich davon abgehalten, denn eigentlich war gar keine Freude und Leidenschaft damit verbunden. Ich war ein "festes" Kind, alle andern waren immer schlänker und hübscher. In der Pubertät machte ich dann einen Wandel durch, in dem ich abgenommen habe. Damals hatte ich die erste Phase (kurz) der Bulimie. Irgendwann habe ich wieder zugenommen und meinen Körper verachtet, ja regelrecht gehasst. Ich habe mich am Wochenende immer wieder betrunken, habe mich zeitweise selbst verletzt und war verzweifelt und unglücklich. Seit ca.2 Jahren bin ich nun in einer Psychotherapie, die mich auf eine positive Art und Weise verändert hat. Ich habe viel auf zu arbeiten aus meiner Kindheit, muss noch viel über mich selbst und das Leben, die Realität und die Bewältigung lernen. Ich habe begonnen Sport zu treiben, habe meine Ernährung komplett umgestellt und viel Gewicht verloren, endlich!Es gibt jedoch Tage, an denen ich mich frage, ob dieser Wandel mir nun wirklich weiter geholfen hat, oder mich nur in einen neuen bzw. bekannten Teufelskreis gebracht hat. Ich habe panische Angst wieder zu zu nehmen. Ich treibe täglich Sport, weniger aus Freude als aus Zwang. Ich bin unglaublich Streng bezüglich meiner Ernährung (Kein Weissmehl, so wenig Fett als möglich, keine Kuchen mehr, keine Butter, Fleisch nur Poulet&Pute, Käse nur Halbfett oder von WeightWatchers usw.). Ich ertappe mich oft wie ich wie eine wahnsinnige im Internet nach Fettfreien Rezepten suche, auf Webpages von Magersüchtigen lande und mir heimlich "Tipps" von denen zu merken versuche. Ich kann mich selbst nur als schlanke Frau akzeptieren, alles andere ist für mich nicht möglich. Ich möchte immer schlanker werden, ja sogar mager. Mir gefallen magere Frauen, was evt. auch nicht sehr förderlich ist -.-
Ich spreche ab und zu in meiner Therapie darüber, mittlerweile ist es auch "offiziell" dass ich unter einer Essstörung leide, doch sieht meine Therapeutin das "nur" als Symptom von anderen Problemen. WEnn ich anderes in meinem Leben (wie z.B die Liebe und Akzeptanz) zu mir selbst finde, würde sich auch das Essproblem verringern. Ich glaube fest daran und doch gibt es Tage, an denen ich verzweifle, innerlich Qualen leide und nicht mehr weiter weiss. Diese panische Angst vor der Gewichtszunahme ist erdrückend und Stress pur.
Ich weiss nicht so recht was ich mir durch diesen Forumbeitrag erhoffe... es tut mir vielleicht einfach nur gut darüber zu schreiben, andere Meinungen und Geschichten zu erfahren...
LG