Mein Abschiedsbeitrag passt wunderbar in diesen Thread:
Zukunft Schweiz - ein wirrer Irrgarten?
Mehr als ein Wirrwarr an Meinungen, eine Mischung von sozial- und wirtschaftspolitischen Egoismen, litaneiartiges Wiederholen von populistischen Statements und gesamthaft einer abschreckenden Ziellosigkeit in einer zur Schau gestellten Aktionitis trägt die aktuelle Politik zu den bisherigen zwingenden Problemlösungen unserer Gesellschaft wenig bei. Die Kunst der meisten Politiker bedeutet immer noch, lange zu reden und nichts zu sagen. Der langen Rede kein Sinn.
Das Volk hat seine Politiker nicht gewählt, um a priori die eigenen sowie der verschiedenen Lobbys Partikularinteressen sondern vielmehr die Interessen des Volkes zu vertreten. Der konfuse Aktionismus der Pseudopatrioten verläuft zurzeit meistens in Richtung Beharrung auf scheinbar zwingenden Unveränderlichkeiten solange sie in traditionellem Sinne Besitzstand der oberen Zehntausenden und das eigene Prestige sichern. Gerade viele dieser Patrioten geben sich als Sozialabbauer und Reichen-Steuersenker par excellence unter Beanspruchung und Verteidigung des bisherigen Protektions- und Subventionsdschungels mit dem Ziel grosse persönliche Profite einzufahren. Es sind in der Regel Massnahmengegner und Lenkungsgegner, die den Sozialstaat als Widersacher hinstellen und auf Verantwortung des ohnehin Mittellosen pochen. Das ist schlicht feige Flucht aus der Solidarität. Ohne das Heer der Mittelosen wären die Nabobs nie Millionäre und Milliardäre geworden.
Wahrung von Partikularinteressen mit der Schuldzuweisung an die hergezauberten Blockierer von Fortschritt, ist Sprache der Populisten. Der Minderheiten ehrliche und legitime Vertretung von realen und zukunfzsfähigen Volksanliegen werden im korrumpierten und verlogenen Propagandasumpf erstickt. So in etwa zeigen sich die Spielregeln des heutigen kranken Modells "Schweizer Politik". Der Wille des Volkes, der in einigen Abstimmungen durch irreführende unwahre, über den Daumen gepeilte Versprechungen beschworen und gelenkt wurde, wird im Vollzugsstadium durch Partikularinteressen verwässert, bis zur Wirkungslosigkeit verstümmelt oder auf lange Zeit schubladisiert. Beispiele: Alpeninitiative, Mutterschaftsversicherung, CO2-Abgaben und die sich lange im Kreise gedrehten Abzockerinitiative. Dem sagt man dann "Direkte Demokrtie", die es mit allen Mitteln zu wahren gilt. Natürlich hat das Volk in dieser Direktdemokratie beim jeweiligen Urnengang etwas zu sagen. Zu was es im Datail etwas zu sagen hat, hängt von seinem mehrheitlichen Wissen um die Sachen, zu denen es etwas zu sagen hat, ab. Und sein Wissen andereseits basiert in der Regel von den verlogenen und verdrehten Informationen aus der Politkaste ab, der nicht das Wohl des Volkes im Vordergrund steht, sondern ihr Portemonnaie. Dessen Sagen aber ohne getreue Umsetzung des Gesagten bleibt solange als hohle Sprechblasen in der Schweizerluft hängen, als wir unwillige Leute in die Politik wählen, die das Volk nur gerade vor den Wahlen grosskotzig glauben zu kennen.
Was bei solchen Ansammlungen von (Konsens-)Unfähigkeit immer wieder zutage tritt, ist die erschreckende Orientierungslosigkeit, das Verharren in Kreiseln durch Aufwärmen des alten Breis und schlussendlich die Tatenlosigkeit. Nichts ist passiert, nichts passiert und nichts wird passieren. Das geflügelte Wort: "Wer nichts macht, macht nichts Falsches" lässt sich erweitern: "Wer nichts Falsches macht wird gewählt." Die Entschuldigung der Nichtsfalschmacher kommt postwendend: "Stellen Sie sich vor, wir hätten Massnahmen getroffen, die sich im Nachhinein in extremis verbis als falsch erwiesen hätten......" Zurück auf Feld 1 ........
Damit wünsche ich allen ein schönes und in der Forums-Verwirrung schwärmendes Weiterleben bis die Schweiz....... ja, was soll ich schreiben ?
Einfach nur Tschüss. noldi - alias Leo Arnold